Wie viel Kaffee pro Tag ist gesund oder schädlich?
Ist Kaffee wirklich gesund und wieviel Kaffee am Tag ist ungesund? Die Weltgesundheitsorganisation hat nun eine neue Meinung zur Wirkung von Kaffee auf die Gesundheit des Menschen. So nimmt sie die Warnung vor Kaffee als Krebs erzeugend zurück und vertritt die These, dass Kaffee in Maßen gesund ist und gar eine Schutzfunktion einnimmt.
Kaffee gilt als der Wachmacher Nummer eins. Das im Kaffee enthaltene Koffein wirkt anregend und sorgt dafür, dass man sich am frühen Morgen fit fühlt. Wie gesund oder ungesund ist aber Kaffee eigentlich? Macht Koffein möglicherweise sogar abhängig?
Kaffee und sein Wirkstoff: Das Koffein
Wissenschaftlich belegt ist, dass Kaffee zu den so genannten psychoaktiven Substanzen gehört. Darunter verstehen Mediziner Mittel, die dazu geeignet sind, die Psyche des Menschen zu beeinflussen.
Das im Kaffee enthaltene Koffein kommt jedoch nicht nur in der Kaffeebohne vor, sondern in weit über 60 Pflanzenarten. Auch Energy Drinks und Coca-Cola enthalten beispielsweise Koffein. Auch in der Kakaopflanze ist Koffein enthalten. Das bedeutet, dass Koffein somit auch in Schokolade vorhanden ist.
Empfohlene Tassen Kaffee pro Tag
Letztlich ist der Wirkstoff auch in schwarzem Tee enthalten und medizinische Studien konnten nachweisen, dass ein erwachsener Mensch in der Regel bis zu 400 mg Koffein pro Tag ohne Komplikationen verträgt.
Studien sehen 400 Milligramm Koffein pro Tag als unbedenklich an. Eine herkömmliche Tasse Kaffee enthält zwischen 80 und 120 mg Koffein. Ein Espresso hingegen enthält lediglich 50-60 mg Koffein. Die Empfehlung lautet also bis zu 4 Tassen Kaffee pro Tag sind gesundheitlich unbedenklich.
Schwarzer Tee sowie grüner Tee beinhalten zwischen 30 und 60 mg. Rund 50 g Zartbitterschokolade enthält hingegen bereits 40 mg Koffein. Wer mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag konsumiert, kann demnach, bezogen auf die Ergebnisse einiger Studien, offenbar seine Gesundheit schädigen.
Macht Koffein Männer unfruchtbar?
Insbesondere Personen mit einem hohen Blutdruck oder Personen die unter Schlaflosigkeit leiden, sollten den Kaffeegenuss beziehungsweise die Koffeinaufnahme deutlich reduzieren.
Männer die neben exzessivem Koffeingenuss auch zusätzlich noch rauchen, können unter Umständen unfruchtbar werden. Schwangere Frauen können durch eine hohe Koffeinaufnahme sogar das ungeborene Baby gefährden, denn Koffein geht in die Muttermilch über.
Kaffee kann vor Diabetis mellitus Typ II schützen
Das bedeutet im Klartext, dass bei einem Koffein-Konsum der Mutter auch das Baby unweigerlich Koffein aufnimmt. Frühere Vermutungen, dass Kaffee das Herz-Kreislaufsystem schädigen kann, haben sich indes nicht bestätigt. Stattdessen gibt es sogar Studien, die belegen, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko an einem Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit) zu erkranken deutlich absenkt.
Kaffee verursacht Stress
Die Produktion des Stresshormons Adrenalin ist evolutionsbedingt für den menschlichen Körper ein positiver Effekt. Erhöht es doch nicht nur den Herzschlag, sondern versetzt den menschlichen Körper in eine Art Alarmbereitschaft und erhöht dadurch die Aufmerksamkeit.
Kaffeegenuss fördert ebenfalls die Produktion von Adrenalin. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber, dass Kaffee durch die erhöhte Produktion von Adrenalin auch künstlich Stress erzeugen kann. Insbesondere wenn der Adrenalinspiegel absinkt, zeigen sich Symptome wie Müdigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder Erschöpfungssymptome.
Ist Kaffee gesund oder macht es süchtig?
Wer diese Symptome verspürt, greift nahezu automatisch erneut zum Kaffee. Das Koffein simuliert dabei dem Körper ein Hormon, das die Nebennieren dazu animiert, mehr Adrenalin auszustoßen. Der Genuss von Kaffee lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen, und die Atmung und der Puls beschleunigen sich.
Gleichzeitig wird die Aufmerksamkeit erhöht. Genau dieser Effekt ist es, der dem Koffein den “wachmachenden Kick“ verschafft. Damit der Effekt jedoch dauerhaft anhält, benötigt der Körper über einen Zeitraum mehrerer Jahre zur Aufrechterhaltung des gleichen Effektes mehr Koffein.
Dadurch erklärt sich auch, dass es Menschen gibt, die mehr als sechs Tassen Kaffee am Tag trinken und sich dennoch müde fühlen.
Studie: Kaffee Verzicht verursacht Entzugserscheinungen
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Verzicht auf Koffein bei Personen, die regelmäßig Kaffee trinken Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände und Benommenheitszustände auslösen kann.
Dieser Effekt kann bis zu einer Woche andauern und 24 Stunden nach der letzten Tasse Kaffee auftreten. Schon bereits der Genuss von nur einer großen Tasse Kaffee kann nach Erkenntnissen des Instituts für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften der John Hopkins University (USA) zu Entzugssymptomen führen.
- Kafffeegenuss beim Intervallfasten Plan
Da Koffein jedoch nicht ausschließlich im Kaffee vorhanden ist, sondern auch in Lebensmitteln wie Tee, oder in Süßwaren wie Eis, Schokolade und Eiskaffee sowie Coca-Cola bedarf es, um nicht erneut der Droge Koffein zu verfallen, eines vollständigen Verzichts auf all diese Lebens-beziehungsweise Genussmittel.
Wissenschaftliche Studien haben auch belegt, dass es zu regelrechten Koffein-Vergiftungen des Körpers kommen kann.
Depressionen durch Koffein ausgelöst?
Die daraus resultierenden Symptome können neben zunehmender Reizbarkeit, Angstzuständen und Stimmungsschwankungen auch Depressionen, Erschöpfungszustände und Schlafstörungen darstellen. Als Fazit lässt sich festhalten, dass die von der Medizin als harmlos eingestufte tägliche Koffeinmenge einen durchaus positiven Effekt hinsichtlich der Steigerung der Aufmerksamkeit haben kann.
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Gleichzeitig kann jedoch ein exzessiver Genuss von Kaffee körperliche Schäden verursachen, die nicht verharmlost werden dürfen. Letztlich stellt Koffein eine Droge dar, die auf einer Stufe mit Nikotin und Alkohol zu stellen ist. Auch wenn diese legale Droge in vielen Genussmitteln vorhanden ist, sollte wo immer möglich auf Koffein verzichtet werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf den vom Koffein ausgelösten “ Stresseffekt“.