Freeletics: Neuer Sport-Kult mit Gefahr für die Gesundheit

14. September 2014
Freelatics gesund oder gefährlich?Für wen ist Freelatics geeignet und wann ungesund und gefährlich?

Freeletics wird immer beliebter. Innerhalb kürzester Zeit werden Muskeln aufgebaut. Gesundheitsrisiko trifft insbesondere Untrainierte.

Freeletics: Neuer Sport-Kult mit Gefahr für die Gesundheit. Der neue Kult-Sport „Freeletics“ ermöglicht innerhalb kürzester Zeit einen deutlichen Muskelaufbau. Unter anderem gibt es eine spezielle Smartphone-App und zahlreiche Vorher-Nachher-Fotos im Internet.

Freelatics Workout – Gefahr durch Überlastung vermeiden

Innerhalb kürzester Zeit werden so Muskeln aufgebaut. Unter anderem sieht „Freeletics“ vor, dass 150 Liegestütze mit anschließendem Strecksprung vollzogen werden. Nicht nur die Tatsache, dass dies extrem anstrengend ist, sondern auch dem Muskel-Skelettsystem ziemlich viel abverlangt, spricht für ein Gesundheitsrisiko dieser neuen Fitness-Sportart.

10 Freelatics Workout Übungen mit Risiko für Verletzungen

Freeletics ist ein digitales Fitnessprogramm, das High-Intensity-Training (HIIT) und Calisthenics mit Personalisierungs- und Anpassungsfunktionen verbindet.

Hier sind zehn allgemeine Freeletics-Übungen und die Körperteile, die bei unsachgemäßer Durchführung ein Verletzungsrisiko darstellen könnten:

  1. Burpees: Dies ist eine Ganzkörperübung, die Sprünge, Kniebeugen und Liegestütze miteinander verbindet. Bei unsachgemäßer Ausführung kann dies zu Verletzungen an den Knien, dem unteren Rücken und den Schultern führen.
  2. Klimmzüge: Klimmzüge trainieren den Oberkörper, insbesondere den Rücken und die Arme. Wenn sie nicht richtig ausgeführt werden, besteht das Risiko von Schulter- und Ellbogenverletzungen.
  3. Situps: Diese Übung zielt auf die Bauchmuskulatur ab. Bei falscher Ausführung können jedoch der untere Rücken und der Nacken belastet werden.
  4. Liegestütze: Eine Übung für den Oberkörper, die bei falscher Ausführung zu Verletzungen an den Schultern und Handgelenken führen kann.
  5. Squats (Kniebeugen): Diese Übung stärkt die Bein- und Gesäßmuskulatur, kann aber bei unsachgemäßer Ausführung zu Knie- und Rückenverletzungen führen.
  6. Jumping Jacks: Diese kardiovaskuläre Übung kann bei falscher Landung zu Belastungen an den Knöcheln und Knien führen.
  7. High Knees: Ein intensives Kardioworkout, das bei unsachgemäßer Ausführung zu Knieverletzungen führen kann.
  8. Mountain Climbers: Diese Übung kann bei unsachgemäßer Ausführung zu Verletzungen an Schultern, Handgelenken und im unteren Rücken führen.
  9. Lunges (Ausfallschritte): Diese Übung zielt auf die Beine und Gesäßmuskeln ab, kann aber bei unsachgemäßer Ausführung zu Knieverletzungen führen.
  10. Pistol Squats: Diese fortgeschrittene Kniebeugenvariante kann bei unsachgemäßer Ausführung zu Knie- und Hüftverletzungen führen.

Bitte beachten Sie, dass das Verletzungsrisiko minimiert werden kann, indem man sich vor dem Training aufwärmt, die Übungen mit korrekter Form und Technik ausführt und auf seinen Körper hört, um Überbeanspruchung und Erschöpfung zu vermeiden.

150 Burpees bringen Körper an seine Grenzen

Zahlreiche Freiwillige quälen sich hingegen für einen Zeitraum von über 15 Wochen mit genau dieser Übung, die sich im Fachjargon „Burpees“ nennt.

Für gesunde und belastbare Menschen sicher eine tolle Herausforderung, für solche mit Vorerkrankungen und Handicaps jedoch kann das nicht nur ungesund, sondern auch gefährlich werden. Stichwort Bandsccheibenvorfall oder degenerative Gelenkerkrankungen am Knie, an der Hüfte oder der Schulter.

Zudem werden zahlreiche Sit-ups und weitere Sportübungen mit deutlich mehr Wiederholung als bei jedem anderen Fitness/Krafttraining, im Sinne eines gesunden Workouts durchgeführt. Der Reiz von „Freeletics“ liegt darin, innerhalb kürzester Zeit einen schlaffen Körper in einen gestählten zu verwandeln. Der neueste Fitness-Hit wurde zusammen mit Kölner Sportwissenschaftlern entwickelt.

Wann ist zu viel Freelatics ungesund und schädlich?

Insbesondere die Fitness-App oder die Trainingshinweise, die sich mit der App abrufen lassen, ermöglichen Übungen, die auch ohne realen Fitness-Trainer durchgeführt werden können.

Das Problem hierbei liegt einerseits in der zum Teil unsauberen Ausführung der einzelnen Übungen, zum anderen darin, dass sich Anfänger zu Beginn zu viel zumuten und dadurch nicht nur dem Muskel-Skelettsystem schaden, sondern auch dem Herz-Kreislauf-System.

Wer die kostenlose Basic-Version der App ausprobiert, der muss insgesamt 50 Burpees (50 Liegestützen mit anschließendem Strecksprung, 50-Sit-ups und 50 Kniebeugen vollziehen.

Wer dies geschafft hat, muss schließlich den Durchgang mit 40 Wiederholungen, anschließend mit 30 Wiederholungen, dann mit 20 Wiederholungen und schlussendlich mit zehn Wiederholungen durchführen. Insgesamt umfasst das Programm also 150 Burpees, Kniebeugen (Squats) und Sit-ups.

Unsaubere Ausführung der Übungen sorgt für Gesundheitsgefahren

Neben dem alleinigen Durchhaltewillen, ist es auch wichtig, stets eine bessere Zeit zu erreichen. Sportwissenschaftler wie beispielsweise Markus de Marees von der Deutschen Sporthochschule in Köln warnen davor, dass „Freeletics“ aufgrund der Häufigkeit der einzelnen Übungen die Gefahr besitzen, unsaubere Bewegungen auszuführen, die dann letztlich das Verletzungsrisiko ansteigen lassen.

Während sich die Muskulatur recht schnell an neue Belastungen anpassen kann, dauert dies bei Knorpel und Bändern deutlich länger. Weltweit scheint die neue Trend-Sportart allerdings zunehmend neue Fans zu gewinnen.

Untrainierte sollten sich zuvor von Hausarzt durchchecken lassen

Nach offiziellen Angaben sind weltweit bereits über eine Million Nutzer der Freeletics-App verzeichnet. Fraglich ist allerdings, ob sämtliche Besitzer der Fitness-App auch tatsächlich die Übung durchführen, oder diese App lediglich aus Neugier und zum Ausprobieren käuflich erworben haben.

Experten raten insbesondere Untrainierten, vor der Aufnahme eines Fitnessprogramms, sich vom Hausarzt durchchecken zu lassen und anschließend in einem Fitnesscenter von einem erfahrenen Fitness-Trainer beraten zu lassen und ein individuelles Trainingsprogramm erstellen zu lassen.

Vor- und Nachteile von Freelatics auf die Gesundheit

Wer seine körperlichen Grenzen kennt und diese im Freelatics Workout beherzigt, kann sich mit dieser Sportart bestens in Form bringen und seine Gesundheit steigern. Wer sich dagegen ein zu viel zumutet oder diese Herausforderungen trotz gravierender körperlicher Schwachpunkte annimmt, gefährdet seine Gesundheit.

Im  folgenden Abschnitt schauen wir uns die Vorteile und Nachteile von Freelatics auf die Fitness und Gesundheit an.

Vorteile von Freelatics

Freeletics bietet eine Reihe von Vorteilen, die sich positiv auf Fitness und Gesundheit auswirken können und eine unkomplizierte Handhabung erlauben. Zu diesen gehören:

  1. Zugänglichkeit: Da Freeletics primär auf Körpergewichtsübungen setzt, benötigt man im Allgemeinen wenig oder gar keine Ausrüstung. Dies macht es zu einer zugänglichen Form des Trainings, die fast überall und jederzeit durchgeführt werden kann.
  2. Personalisierung: Freeletics bietet personalisierte Trainingspläne, die auf individuellen Fitnesszielen und dem aktuellen Fitnesslevel basieren. Dies ermöglicht es den Nutzern, ihre Trainingseinheiten nach ihren spezifischen Bedürfnissen zu gestalten.
  3. Vielfalt: Mit einer breiten Palette von Übungen und Workouts, die sowohl Kraft als auch Ausdauer betonen, bietet Freeletics eine vielfältige Trainingsroutine, die dazu beitragen kann, Langeweile zu vermeiden und die Motivation aufrechtzuerhalten.
  4. Community-Unterstützung: Freeletics hat eine große Online-Community, die Unterstützung, Motivation und Inspiration bietet. Dies kann dazu beitragen, die Einhaltung des Trainings zu verbessern und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen.
  5. Gesundheitsförderung: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie sie durch Freeletics gefördert wird, kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen führen, einschließlich verbesserter Herz-Kreislauf-Gesundheit, erhöhter Muskelkraft und Ausdauer, besserer Beweglichkeit und Flexibilität, verbesserter Körperzusammensetzung und Gewichtskontrolle, sowie verbesserter psychischer Gesundheit und Wohlbefinden.
  6. Ernährungsberatung: Freeletics bietet auch Ernährungsberatung an, die helfen kann, eine gesunde Ernährung zu fördern und die Trainingsergebnisse zu verbessern.

Nachteile von Freelatics bei Sportlern mit Vorerkrankungen

Obwohl Freeletics viele Vorteile bietet, gibt es auch einige potenzielle Nachteile oder Risiken, besonders wenn man bestimmte Gesundheitszustände oder Vorerkrankungen hat. Hier sind einige der möglichen Nachteile:

  1. Risiko von Verletzungen: Das intensive Training, das Freeletics oft beinhaltet, kann das Risiko von Verletzungen erhöhen, besonders wenn Übungen nicht richtig durchgeführt werden. Dies kann besonders problematisch sein für Menschen mit vorbestehenden Bedingungen wie Bandscheibenvorfällen oder Gelenkproblemen.
  2. Überlastung: Freeletics kann eine hohe Intensität haben, die, wenn sie nicht richtig gehandhabt wird, zu Überlastung und Übertraining führen kann. Dies kann das Risiko von Verletzungen erhöhen und zu Problemen wie Müdigkeit, reduzierter Immunität und vermindertem Trainingserfolg führen.
  3. Mangel an persönlicher Aufsicht: Obwohl die App personalisierte Workouts bietet, gibt es keine persönliche Aufsicht durch einen ausgebildeten Fitness-Professional. Das kann dazu führen, dass Übungen falsch ausgeführt werden, was das Verletzungsrisiko erhöht. Außerdem kann die App nicht immer angemessen auf individuelle Gesundheitsprobleme oder Vorerkrankungen reagieren.
  4. Nicht für alle geeignet: Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen, einschließlich Bandscheibenvorfällen, Gelenkproblemen, Herzerkrankungen oder anderen ernsthaften gesundheitlichen Bedingungen, sollten sorgfältig überlegen und ihren Arzt konsultieren, bevor sie ein intensives Trainingsprogramm wie Freeletics beginnen.
  5. Fehlende Anpassung an Gesundheitsprobleme: Während Freeletics eine personalisierte Trainingsroutine bietet, ist es möglicherweise nicht in der Lage, ausreichend auf bestimmte gesundheitliche Bedingungen oder körperliche Einschränkungen einzugehen. Es kann nicht immer die am besten geeigneten Übungen oder Anpassungen für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder körperlichen Einschränkungen anbieten.

Unterschiede zwischen Freelatics und Calisthenics

„Freeletics“ und „Calisthenics“ sind zwei Begriffe, die oft im Kontext von Körpergewichtsübungen und Fitness verwendet werden, aber sie haben verschiedene Bedeutungen und Konzepte.

  • Calisthenics ist eine Form des körperlichen Trainings, das auf Körpergewichtsübungen basiert. Es beinhaltet eine Vielzahl von einfachen, oft rhythmischen Bewegungen und wird oft ohne Ausrüstung oder Geräte durchgeführt. Beispiele für Calisthenics-Übungen sind Liegestütze, Klimmzüge, Kniebeugen und Sprünge. Calisthenics kann sowohl auf Kraft als auch auf Ausdauer abzielen, und viele Übungen betonen die Kontrolle und das Gleichgewicht des Körpers.
  • Freeletics hingegen ist eine spezielle Marke von Fitness-Apps, die verschiedene Arten von Workouts anbietet, einschließlich Körpergewichts-, Lauf- und Gym-Workouts. Freeletics verwendet Körpergewichtsübungen (ähnlich wie Calisthenics), aber das Programm beinhaltet auch hochintensive Intervalltrainingseinheiten (HIIT) und bietet personalisierte Trainingspläne. Die Freeletics-App bietet auch Ernährungsberatung und Community-Unterstützung an.

Während Calisthenics also eine Art des Trainings ist, ist Freeletics eine Marke, die verschiedene Arten von Trainingsprogrammen anbietet, einschließlich solcher, die auf Calisthenics-Übungen basieren.

FAQ: Fragen und Antworten zu Freelatics

Was ist Freeletics?
Freeletics ist eine Art von hochintensivem Training, das eine Reihe von Körpergewichtsübungen beinhaltet, die in schneller Abfolge und mit hoher Anstrengung durchgeführt werden​1​.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Freeletics?
Freeletics kann dazu beitragen, die allgemeine Fitness und Körperzusammensetzung zu verbessern, indem es Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit fördert.
Sind bei Freeletics Risiken zu erwarten?
Ja, Freeletics ist nicht ohne Risiken. Während einige Leute die intensiven Workouts mögen, könnten andere Schwierigkeiten haben, mitzuhalten. Es besteht auch die Möglichkeit von Überbeanspruchungen und Verletzungen, insbesondere wenn die Übungen nicht korrekt ausgeführt werden oder wenn ein Individuum bereits vorbestehende gesundheitliche Bedenken hat.
Ist Freeletics für Menschen mit gesundheitlichen Bedenken wie Bandscheibenvorfall sicher?
Es ist immer ratsam, vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms, insbesondere eines so intensiven Workouts wie Freeletics, vorher einen Arzt zu fragen. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen könnten bei diesen Workouts ein höheres Risiko für Verletzungen haben.
Was kann ich tun, um sicherzustellen, dass ich Freeletics sicher praktiziere?
Es ist wichtig, immer auf die korrekte Form zu achten und innerhalb deiner Fähigkeiten zu bleiben. Wenn du dich unsicher fühlst oder Schmerzen hast, ist es wichtig, eine Pause einzulegen oder die Übung zu modifizieren. Es könnte auch hilfreich sein, mit einem Trainer oder Physiotherapeuten zu arbeiten, um sicherzustellen, dass du die Übungen korrekt ausführst und das Verletzungsrisiko minimierst.

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