Großes Blutbild Werte Tabelle PDF – Blutbild & Blutwerte einfach erklärt
Wenn Sie das letzte Mal beim Arzt waren und Blut für ei großes Blutbild abgenommen wurde, haben Sie sich wahrscheinlich gefragt: Was bedeuten all diese Blutwerte eigentlich? Die meisten Menschen verlassen die Praxis mit einem Laborzettel voller Abkürzungen und Werte, ohne wirklich zu verstehen, was ihr Körper ihnen mitteilen möchte.
Dabei sind Laborwerte wie ein Fenster in Ihren Organismus – sie zeigen nicht nur den aktuellen Zustand an, sondern können auch frühe Warnsignale für gesundheitliche Probleme liefern.
In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie nicht nur, was die Standard-Blutwerte im Normbereich bedeuten, sondern auch, welche modernen Laborparameter Ihnen einen entscheidenden Vorsprung in der Gesundheitsvorsorge verschaffen können.
Besonders spannend sind dabei die fortgeschrittenen Entzündungsmarker im Blut, die oft übersehen werden, obwohl sie entscheidende Hinweise auf Ihr Herz-Kreislauf-Risiko geben können.
Mit diesen 11 Tabellen für die Blutwerte im großen Blutbild (großes Blutbild Werte Tabelle auch als kostenloses PDF Download) bleiben keine Fragen offen.
Inhaltsverzeichnis
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Großes Blutbild Werte Tabelle PDF
M: Männer F: Frauen
Kategorie | Wert | Normalbereich / Bewertung | Bedeutung |
---|---|---|---|
Blutzellen | Leukozyten | 4.000-10.000/µl | Zeigen Infektionen oder Immunreaktionen an |
Blutzellen | Erythrozyten | M: 4,5-5,9 Mio/µl, F: 4,1-5,1 Mio/µl | Transportieren Sauerstoff im Körper |
Blutzellen | Hämoglobin | M: 14-18 g/dl, F: 12-16 g/dl | Eisenreicher Proteinkomplex für Sauerstofftransport |
Blutzellen | Hämatokrit | M: 42-50%, F: 37-45% | Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblut |
Blutzellen | Thrombozyten | 150.000-400.000/µl | Für die Blutgerinnung zuständig |
Blutfette | Gesamtcholesterin | Unter 200 mg/dl | Summe aller Cholesterinarten |
Blutfette | LDL-Cholesterin | Unter 116 mg/dl | „Schlechtes“ Cholesterin, lagert sich in Gefäßen ab |
Blutfette | HDL-Cholesterin | M: >40 mg/dl, F: >50 mg/dl | „Gutes“ Cholesterin, transportiert Fette ab |
Blutfette | Triglyceride | Unter 150 mg/dl | Energiespeicher, bei Übermaß gefäßschädigend |
Blutzucker | Nüchtern-Blutzucker | 70-100 mg/dl | Blutzuckerspiegel nach 8-12 Stunden ohne Nahrung |
Blutzucker | HbA1c | Unter 5,7% | Langzeitzucker, zeigt Durchschnitt der letzten Wochen |
Blutzucker | Glukose 2h nach Belastung | Unter 140 mg/dl | Blutzucker nach Zuckerbelastungstest |
Leberwerte | GOT (AST) | Bis 35 U/l | Enzym, das bei Leberzellschäden freigesetzt wird |
Leberwerte | GPT (ALT) | Bis 35 U/l | Leberspezifisches Enzym, empfindlicher Marker |
Leberwerte | Gamma-GT | M: bis 60 U/l, F: bis 40 U/l | Zeigt Gallenwegsprobleme oder Alkoholschäden |
Leberwerte | Bilirubin | 0,2-1,2 mg/dl | Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs |
Leberwerte | Albumin | 35-50 g/l | Von der Leber produziertes Protein |
Nierenwerte | Kreatinin | M: 0,8-1,3 mg/dl, F: 0,6-1,1 mg/dl | Abbauprodukt der Muskeln, wird über Nieren ausgeschieden |
Nierenwerte | Harnstoff | 10-50 mg/dl | Endprodukt des Proteinstoffwechsels |
Nierenwerte | GFR | Über 90 ml/min/1,73m² | Maß für die Nierenfunktion |
Nierenwerte | Harnsäure | M: 3,6-8,2 mg/dl, F: 2,3-6,1 mg/dl | Kann bei Erhöhung zu Gicht führen |
Schilddrüse | TSH | 0,4-4,0 mU/l | Steuerhormon der Hirnanhangdrüse |
Schilddrüse | fT3 | 2,3-4,2 pg/ml | Aktives Schilddrüsenhormon |
Schilddrüse | fT4 | 0,8-1,8 ng/dl | Speicherform des Schilddrüsenhormons |
Schilddrüse | Anti-TPO | Unter 60 U/ml | Antikörper gegen Schilddrüsenenzym |
Entzündungsmarker | hs-CRP | Unter 1,0 mg/l | Kaum chronische Entzündung |
Entzündungsmarker | hs-CRP | 1,0-3,0 mg/l | Moderate chronische Entzündung |
Entzündungsmarker | hs-CRP | Über 3,0 mg/l | Deutliche chronische Entzündung |
Homocystein | Homocystein | Unter 10 µmol/l | Kein erhöhtes Risiko |
Homocystein | Homocystein | 10-15 µmol/l | Leicht erhöhtes Risiko |
Homocystein | Homocystein | Über 15 µmol/l | Deutlich gesteigertes Herz-Kreislauf-Risiko |
Lipoprotein(a) | Lipoprotein(a) | Unter 30 mg/dl | Normal |
Lipoprotein(a) | Lipoprotein(a) | 30-50 mg/dl | Grenzwertig erhöht |
Lipoprotein(a) | Lipoprotein(a) | Über 50 mg/dl | Deutlich erhöht |
Vitamin D | Vitamin D | Unter 20 ng/ml | Schwerer Mangel |
Vitamin D | Vitamin D | 20-30 ng/ml | Mangel |
Vitamin D | Vitamin D | 30-50 ng/ml | Ausreichend |
Vitamin D | Vitamin D | 50-70 ng/ml | Optimal |
Vitamin D | Vitamin D | Über 100 ng/ml | Überdosierung |
Erläuterung zur Tabelle
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über wichtige Laborwerte aus dem großen Blutbild sowie ergänzende Gesundheitsmarker. Jeder Eintrag zeigt:
- Welche Messgröße betrachtet wird (z. B. Leukozyten, Hämoglobin, Blutzucker etc.),
- Welcher Referenzbereich als normal gilt,
- Und was der jeweilige Wert über Ihre Gesundheit aussagt.
Dabei steht:
- „M“ für Männer (♂),
- „F“ für Frauen (♀).
Bestimmte Laborwerte unterscheiden sich geschlechtsspezifisch, weil Männer und Frauen aufgrund von Hormonen, Muskelmasse oder Blutvolumen unterschiedliche Normalwerte aufweisen. Die Tabelle hilft Ihnen, Ihre Laborbefunde besser einordnen zu können – sie ersetzt jedoch nicht die individuelle ärztliche Beratung oder Diagnose.
Standard-Check-up: Die Basis-Laborwerte verstehen
Das große Blutbild – Ihr zellulärer Gesundheitsstatus
Das große Blutbild ist der Klassiker unter den Laboruntersuchungen und gibt Aufschluss über die verschiedenen Blutzellen in Ihrem Körper. Diese Werte sind wie ein Spiegel Ihres Immunsystems und Ihrer allgemeinen Vitalität.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) | 4.000-10.000/µl | Zeigen Infektionen oder Immunreaktionen an |
Erythrozyten (rote Blutkörperchen) | Männer: 4,5-5,9 Mio/µl, Frauen: 4,1-5,1 Mio/µl | Transportieren Sauerstoff im Körper |
Hämoglobin | Männer: 14-18 g/dl, Frauen: 12-16 g/dl | Eisenreicher Proteinkomplex für Sauerstofftransport |
Hämatokrit | Männer: 42-50%, Frauen: 37-45% | Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblut |
Thrombozyten | 150.000-400.000/µl | Für die Blutgerinnung zuständig |
Besonders interessant wird es, wenn diese Werte aus der Norm fallen. Erhöhte Leukozyten können auf eine Infektion hindeuten, während niedrige Werte manchmal ein geschwächtes Immunsystem signalisieren. Ein niedriger Hämoglobin-Wert deutet oft auf Eisenmangel hin – ein Problem, das gerade bei Frauen häufig auftritt und oft unterschätzt wird.
Blutfette – Die unterschätzte Gefahr für Ihre Gefäße
Die Blutfettwerte sind entscheidend für Ihr Herz-Kreislauf-Risiko. Hier geht es nicht nur um das oft diskutierte Cholesterin, sondern um ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Fettarten im Blut.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
Gesamtcholesterin | Unter 200 mg/dl | Summe aller Cholesterinarten |
LDL-Cholesterin | Unter 116 mg/dl | „Schlechtes“ Cholesterin, lagert sich in Gefäßen ab |
HDL-Cholesterin | Männer: über 40 mg/dl, Frauen: über 50 mg/dl | „Gutes“ Cholesterin, transportiert Fette ab |
Triglyceride | Unter 150 mg/dl | Energiespeicher, bei Übermaß gefäßschädigend |
Das LDL-Cholesterin verdient besondere Aufmerksamkeit, da es sich in den Arterienwänden ablagern und zu Arteriosklerose führen kann. Interessant ist, dass Sie durch gezielte Ernährung durchaus Einfluss nehmen können – Studien zeigen beispielsweise, dass Erdbeeren das LDL-Cholesterin senken können, was zeigt, wie eng Ernährung und Laborwerte miteinander verknüpft sind.
Blutzucker und HbA1c – Früherkennung von Diabetes
Der Blutzucker und der HbA1c-Wert sind Ihre wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen Diabetes. Während der normale Blutzucker nur eine Momentaufnahme darstellt, gibt der HbA1c Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 8-12 Wochen.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
Nüchtern-Blutzucker | 70-100 mg/dl | Blutzuckerspiegel nach 8-12 Stunden ohne Nahrung |
HbA1c | Unter 5,7% | Langzeitzucker, zeigt Durchschnitt der letzten Wochen |
Glukose 2h nach Belastung | Unter 140 mg/dl | Blutzucker nach Zuckerbelastungstest |
Der HbA1c-Wert ist besonders wertvoll, weil er nicht durch kurzfristige Schwankungen beeinflusst wird. Forschungen zeigen, dass bereits eine Ernährungsumstellung mit mehr Hülsenfrüchten den HbA1c-Wert positiv beeinflussen kann, was die Bedeutung präventiver Maßnahmen unterstreicht.
Organgesundheit im Fokus
Leberwerte – Die stille Arbeit Ihres Entgiftungsorgans
Die Leber ist Ihr körpereigenes Chemielabor und Entgiftungszentrum. Die Leberwerte geben Aufschluss darüber, wie gut dieses lebenswichtige Organ funktioniert.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
GOT (AST) | Bis 35 U/l | Enzym, das bei Leberzellschäden freigesetzt wird |
GPT (ALT) | Bis 35 U/l | Leberspezifisches Enzym, empfindlicher Marker |
Gamma-GT | Männer: bis 60 U/l, Frauen: bis 40 U/l | Zeigt Gallenwegsprobleme oder Alkoholschäden |
Bilirubin | 0,2-1,2 mg/dl | Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs |
Albumin | 35-50 g/l | Von der Leber produziertes Protein |
Erhöhte Leberwerte können verschiedene Ursachen haben – von Medikamentennebenwirkungen über Virusinfektionen bis hin zu Fettleber. Besonders die Gamma-GT reagiert empfindlich auf Alkoholkonsum und kann ein früher Indikator für Leberschäden sein.
Nierenwerte – Filter für Ihr Blut
Die Nieren sind die Kläranlage Ihres Körpers. Ihre Werte zeigen, wie gut diese lebenswichtigen Organe arbeiten.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
Kreatinin | Männer: 0,8-1,3 mg/dl, Frauen: 0,6-1,1 mg/dl | Abbauprodukt der Muskeln, wird über Nieren ausgeschieden |
Harnstoff | 10-50 mg/dl | Endprodukt des Proteinstoffwechsels |
GFR (Glomeruläre Filtrationsrate) | Über 90 ml/min/1,73m² | Maß für die Nierenfunktion |
Harnsäure | Männer: 3,6-8,2 mg/dl, Frauen: 2,3-6,1 mg/dl | Kann bei Erhöhung zu Gicht führen |
Ein erhöhter Kreatinin-Wert ist oft das erste Anzeichen einer nachlassenden Nierenfunktion. Die GFR gibt noch präziseren Aufschluss über die tatsächliche Leistungsfähigkeit Ihrer Nieren.
Schilddrüsenwerte – Der Motor Ihres Stoffwechsels
Die Schilddrüse steuert Ihren gesamten Stoffwechsel. Schon kleine Abweichungen können sich erheblich auf Ihr Wohlbefinden auswirken.
Wert | Normalbereich | Was es bedeutet |
---|---|---|
TSH | 0,4-4,0 mU/l | Steuerhormon der Hirnanhangdrüse |
fT3 | 2,3-4,2 pg/ml | Aktives Schilddrüsenhormon |
fT4 | 0,8-1,8 ng/dl | Speicherform des Schilddrüsenhormons |
Anti-TPO | Unter 60 U/ml | Antikörper gegen Schilddrüsenenzym |
Der TSH-Wert ist meist der erste Parameter, der verändert ist. Bei einer Unterfunktion steigt er an, bei einer Überfunktion sinkt er ab. Die freien Hormone fT3 und fT4 geben Aufschluss über die tatsächlich verfügbare Hormonmenge.
Moderne Entzündungs- und Risikomarker – Über den Standard hinaus
Hier wird es besonders spannend: Diese fortgeschrittenen Marker können Ihnen Jahre im Voraus zeigen, ob sich stille Entzündungen in Ihrem Körper entwickeln, die zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können.
hs-CRP – Der Entzündungsdetektiv
Das hochsensitive C-reaktive Protein (hs-CRP) ist einer der wichtigsten modernen Risikomarker. Während das normale CRP erst bei akuten Entzündungen ansteigt, kann das hs-CRP auch minimale, chronische Entzündungsprozesse aufdecken.
Wert | Risikobewertung | Bedeutung |
---|---|---|
Unter 1,0 mg/l | Niedriges Risiko | Kaum chronische Entzündung |
1,0-3,0 mg/l | Mittleres Risiko | Moderate chronische Entzündung |
Über 3,0 mg/l | Hohes Risiko | Deutliche chronische Entzündung |
Chronische Entzündungen sind an der Entstehung von Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall beteiligt. Das hs-CRP kann diese Prozesse Jahre vor dem Auftreten von Symptomen anzeigen. Chronische Entzündungsprozesse können verschiedene Körpersysteme betreffen und sind oft der Beginn schwerwiegenderer Erkrankungen.
Homocystein – Der vergessene Risikofaktor
Homocystein ist eine Aminosäure, deren erhöhte Werte mit einem deutlich gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Trotz seiner Bedeutung wird dieser Wert viel zu selten bestimmt.
Wert | Bewertung | Risiko |
---|---|---|
Unter 10 µmol/l | Normal | Kein erhöhtes Risiko |
10-15 µmol/l | Grenzwertig | Leicht erhöhtes Risiko |
Über 15 µmol/l | Erhöht | Deutlich gesteigertes Herz-Kreislauf-Risiko |
Erhöhte Homocystein-Werte können durch Folsäure-, Vitamin B6- und B12-Mangel entstehen. Das Positive: Diese Werte lassen sich oft durch gezielte Nahrungsergänzung und Ernährungsumstellung korrigieren.
Lipoprotein(a) – Der genetische Risikofaktor
Lipoprotein(a) ist ein besonderer Cholesterinträger, dessen Spiegel hauptsächlich genetisch bestimmt ist. Erhöhte Werte verdoppeln bis verdreifachen das Herzinfarktrisiko.
Wert | Bewertung |
---|---|
Unter 30 mg/dl | Normal |
30-50 mg/dl | Grenzwertig erhöht |
Über 50 mg/dl | Deutlich erhöht |
Dieser Wert wird leider nur selten bestimmt, obwohl er bei etwa 20% der Bevölkerung erhöht ist und ein eigenständiger Risikofaktor darstellt.
Vitamin D – Der Allrounder für Ihre Gesundheit
Vitamin D ist eigentlich ein Hormon und beeinflusst unzählige Körperfunktionen. Ein Mangel ist in unseren Breitengraden extrem häufig.
Wert | Bewertung |
---|---|
Unter 20 ng/ml | Schwerer Mangel |
20-30 ng/ml | Mangel |
30-50 ng/ml | Ausreichend |
50-70 ng/ml | Optimal |
Über 100 ng/ml | Überdosierung |
Vitamin D-Mangel wird mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose, Autoimmunerkrankungen, Depressionen und sogar Krebs in Verbindung gebracht.
Spezielle Risikosituationen erkennen
Metabolisches Syndrom – Wenn mehrere Faktoren zusammenkommen
Das metabolische Syndrom ist eine Kombination verschiedener Risikofaktoren, die gemeinsam das Diabetes- und Herz-Kreislauf-Risiko drastisch erhöhen. Die Laborwerte können früh warnen:
- Erhöhter Nüchtern-Blutzucker (über 100 mg/dl)
- Erhöhte Triglyceride (über 150 mg/dl)
- Niedriges HDL-Cholesterin
- Erhöhter Blutdruck
- Bauchfettsucht
Wenn drei oder mehr dieser Faktoren vorliegen, spricht man vom metabolischen Syndrom. Die Bedeutung wird besonders in der Schwangerschaft deutlich, wo Diabetes schwerwiegende Folgen haben kann.
Schilddrüsenunterfunktion – Der schleichende Energieräuber
Eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich oft schleichend. Die Laborwerte können helfen, sie früh zu erkennen:
- TSH erhöht (über 4,0 mU/l)
- fT4 erniedrigt oder grenzwertig
- Oft auch erhöhtes Cholesterin
- Manchmal erhöhte Leberwerte
Viele Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Kältegefühl werden oft falsch gedeutet, obwohl einfache Laborwerte Klarheit schaffen könnten.
Praktische Tipps für Ihren nächsten Arztbesuch
Diese Tests sollten Sie proaktiv ansprechen
Wenn Sie das nächste Mal zum Check-up gehen, sprechen Sie Ihren Arzt gezielt auf diese erweiterten Parameter an:
- hs-CRP: „Könnten wir auch das hochsensitive CRP bestimmen, um chronische Entzündungen auszuschließen?“
- Homocystein: „Ich habe gelesen, dass Homocystein ein wichtiger Herz-Kreislauf-Risikofaktor ist. Können wir das mitmessen?“
- Vitamin D: „Mein Vitamin D-Spiegel wurde lange nicht kontrolliert. Wäre das sinnvoll?“
- Lipoprotein(a): „Gibt es bei mir ein familiäres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Sollten wir Lipoprotein(a) bestimmen?“
Vorbereitung auf die Blutabnahme
Für aussagekräftige Laborwerte sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Nüchtern: 12 Stunden vor der Blutabnahme nichts essen
- Trinken: Wasser ist erlaubt und wichtig
- Medikamente: Nehmen Sie Ihre gewohnten Medikamente ein, außer der Arzt sagt etwas anderes
- Stress vermeiden: Stress kann einige Werte beeinflussen
- Zeitpunkt: Morgens sind die meisten Werte am aussagekräftigsten
Interpretation der Ergebnisse
Laborwerte sollten immer im Gesamtkontext betrachtet werden. Ein einzelner abweichender Wert bedeutet nicht automatisch eine Krankheit. Wichtig sind:
- Trends: Wie entwickeln sich die Werte über Zeit?
- Kombination: Welche Werte sind gemeinsam auffällig?
- Symptome: Passen die Laborwerte zu möglichen Beschwerden?
- Individualität: Was ist für Sie persönlich normal?
Laborwerte als Wegweiser für Ihre Gesundheit
Laborwerte sind weit mehr als nur Zahlen auf einem Zettel – sie sind Ihre persönlichen Gesundheitsindikatoren und können Ihnen helfen, Jahre im Voraus gesundheitliche Probleme zu erkennen und zu verhindern. Während die Standard-Parameter wie das große Blutbild, Cholesterin und Blutzucker wichtige Basisinformationen liefern, geben Ihnen moderne Marker wie hs-CRP und Homocystein einen entscheidenden Vorsprung in der Gesundheitsvorsorge.
Der Schlüssel liegt darin, proaktiv zu werden. Sprechen Sie Ihren Arzt gezielt auf diese erweiterten Parameter an und lassen Sie sich nicht nur auf die Routine-Untersuchungen beschränken. Ihre Gesundheit ist es wert, dass Sie alle verfügbaren Informationen nutzen, um sie bestmöglich zu schützen.
Denken Sie daran: Laborwerte sind Momentaufnahmen. Regelmäßige Kontrollen und die Betrachtung von Trends sind oft aussagekräftiger als Einzelwerte. Nutzen Sie diese Erkenntnisse als Motivation für einen gesunden Lebensstil – denn viele Laborwerte lassen sich durch Ernährung, Bewegung und Stressreduktion positiv beeinflussen.
FAQ – Häufige Fragen zu Laborwerten
Wie oft sollte ich meine Laborwerte kontrollieren lassen?
Bei gesunden Erwachsenen ist eine jährliche Kontrolle der Basis-Laborwerte ausreichend. Ab dem 40. Lebensjahr oder bei Risikofaktoren sollten erweiterte Parameter wie hs-CRP und Homocystein alle 1-2 Jahre bestimmt werden. Bei bestehenden Erkrankungen können häufigere Kontrollen notwendig sein.
Können sich Laborwerte auch ohne Krankheit verändern?
Ja, verschiedene Faktoren können Laborwerte beeinflussen: Stress, intensive körperliche Anstrengung, Ernährung, Medikamente, Tageszeit und sogar das Wetter. Deshalb sollten auffällige Werte immer kontrolliert und im Kontext bewertet werden.
Was bedeutet es, wenn ein Wert knapp außerhalb der Norm liegt?
Referenzbereiche sind statistische Werte, die für 95% der gesunden Bevölkerung gelten. Das bedeutet, dass 5% der Gesunden natürlicherweise außerhalb dieser Bereiche liegen können. Leichte Abweichungen sind oft unbedenklich, sollten aber beobachtet werden.
Bezahlt die Krankenkasse erweiterte Laborwerte wie hs-CRP?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen erweiterte Parameter meist nur bei medizinischer Indikation. Als Vorsorgeuntersuchung müssen sie oft selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen meist zwischen 10-30 Euro pro Parameter. Private Krankenkassen übernehmen oft mehr Laborwerte.
Kann ich meine Laborwerte durch Ernährung und Lebensstil beeinflussen?
Absolut! Viele Laborwerte reagieren sensibel auf Lebensstiländerungen. Cholesterinwerte, Blutzucker, Entzündungsmarker und sogar Leberwerte können durch gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und ausreichend Schlaf deutlich verbessert werden. Die Effekte sind oft schon nach wenigen Wochen messbar.