Nikotinentzug: So lange dauern diese Symptome an

21. März 2019
Entzugserscheinungen NikotinentzugNikotinentzug zeigt in Phasen Symptome und Nebenwirkungen die unterschiedlich dauern

Das Rauchen aufhören fällt vielen schwer. Schuld sind die Nebenwirkungen des Nikotinentzugs mit vielen unangenehmen Symptomen und der körperlichen und psychischen Nikotinabhängigkeit. Kennt man die Arten der Entzugserscheinungen, fällt die Rauchentwöhnung einfacher.

Der Nikotinentzug ist ein bedeutender Prozess, der sowohl körperliche als auch psychische Symptome mit sich bringt. In diesem Beitrag werden wir die Dauer und die verschiedenen Phasen des Entzugs sowie wirksame Methoden zur Rauchentwöhnung untersuchen, um Ihnen zu helfen, die Herausforderungen beim Rauchen aufhören zu meistern und erfolgreich rauchfrei zu werden und Nichtraucher zu bleiben.

Inhaltsverzeichnis

Was bewirkt Nikotin und der Entzug im Körper?

Bis zu 80 % aller Raucher werden durch den Genuss von Tabak abhängig. Nikotin wird mit dem Rauch eingeatmet. Über die Lungenbläschen gelangt es in die Blutbahn und wird bis zum Gehirn transportiert. Dort heftet sich das Nervengift an die Acetylcholinrezeptoren und regt die Ausschüttung von Botenstoffen an. Glücksgefühle treten auf.

Durch längeren Konsum von Zigaretten vermehren sich die Rezeptoren, an denen Nikotin andockt. Ein Gewöhnungseffekt tritt ein. Um die Glücksgefühle zu erhalten, muss die Nikotin-Dosis immer weiter gesteigert werden. Sobald der Dopaminspiegel absinkt (mehrer Rezeptoren sind nicht von Nikotin besetzt) entsteht ein starkes Verlangen nach einer neuen Zigarette.

Wieso entsteht durch Rauchen eine Nikotinabhängigkeit?

In Tabak findet sich eine hohe Konzentration an Nikotin. Das Nervengift wirkt entspannend auf Bereiche des Gehirns, die für Erinnerungen und Aufmerksamkeit verantwortlich sind. Das Belohnungszentrum wird angeregt, der Raucher fühlt sich wohl. Bei intensivem oder lang andauerndem Genuss von Nikotin, beginnt dieses das Gehirn zu schädigen.

Der Raucher ist von der entspannenden und belohnenden Wirkung der Zigarette abhängig. Eine Nikotinsucht ist entstanden. Erhält der Körper nicht weiter seine tägliche Dosis Nikotin, treten körperliche und emotionale Entzugssymptome auf.

Nikotinentzug Symptome und ihre Dauer

Nikotinentzug tritt auf, wenn eine Person, die abhängig von Nikotin ist, plötzlich oder schrittweise den Konsum reduziert oder einstellt. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und variieren von Person zu Person.

Hier sind einige häufige Symptome des Nikotinentzugs:

  1. Reizbarkeit und Aggressivität: Stimmungsschwankungen, insbesondere Reizbarkeit, Aggressivität und Wut können auftreten.
  2. Unruhe und Nervosität: Betroffene können sich unruhig, nervös oder angespannt fühlen.
  3. Depression: Einige Personen können während des Entzugs unter depressiven Stimmungen oder anhaltender Niedergeschlagenheit leiden.
  4. Schlafstörungen: Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, Schlaflosigkeit und unruhiger Schlaf sind häufig.
  5. Konzentrationsschwierigkeiten: Es kann zu Problemen bei der Konzentration und der Aufmerksamkeit kommen.
  6. Kopfschmerzen: Kopfschmerzen können während des Entzugs auftreten.
  7. Erhöhter Appetit und Gewichtszunahme: Viele Menschen verspüren während des Entzugs einen erhöhten Appetit, was zu einer Gewichtszunahme führen kann.
  8.  Müdigkeit und Erschöpfung: Müdigkeit, Schwäche und ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung sind möglich.
  9. Schwindel und Benommenheit: Schwindel und Benommenheit können während des Nikotinentzugs auftreten.
  10. Verdauungsprobleme: Verstopfung, Magenkrämpfe und Übelkeit sind mögliche Symptome.
  11. Husten und Halsschmerzen: Husten und Halsschmerzen können sich verschlimmern, wenn sich die Atemwege während des Entzugs regenerieren.
  12. Verlangen nach Nikotin: Ein starkes Verlangen nach Nikotin ist ein zentrales Symptom des Entzugs.

Dauer der Symtome und Entzugserscheinungen nach dem Nikotinentzug

Die Dauer und Intensität der Entzugssymptome variieren je nach Schweregrad (siehe Nikotinabusus ) der Abhängigkeit und der individuellen Reaktion auf den Entzug.

In der Regel beginnen die Symptome innerhalb weniger Stunden bis Tage nach dem letzten Nikotinkonsum und erreichen ihren Höhepunkt innerhalb der ersten Woche. Die meisten Symptome bessern sich innerhalb von zwei bis vier Wochen, während das Verlangen nach Nikotin auch über einen längeren Zeitraum anhalten kann.

Tabelle Nikotinentzug: So lange dauern Symptome und das kann man dagegen tun

Hier eine Übersicht der Dauer möglicher Entzugserscheinungen nach dem Nikotinentzug und Tipps sowie Empfehlungen aus Erfahrungen von vielen Betroffenen und Medizinern:

SymptomDauerWas man dagegen tun kann
Reizbarkeit und AggressivitätEinige Tage bis zu einer Woche
  • Tiefes Atmen
  • Entspannungstechniken (z. B. Meditation)
  • Bewegung und Sport
Unruhe und NervositätEinige Tage bis zu einer Woche
  • Entspannungstechniken (z. B. Yoga)
  • Ablenkung durch Hobbys oder soziale Aktivitäten
  • Ausreichend Schlaf
DepressionEinige Tage bis zu mehreren Wochen
  • Soziale Unterstützung
  • Bewegung und Sport
  • Bei Bedarf professionelle Hilfe suchen
SchlafstörungenEinige Tage bis zu mehreren Wochen
  • Schlafhygiene praktizieren
  • Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen
  • Stressreduktion
KonzentrationsschwierigkeitenEinige Tage bis zu einer Woche
  • Pausen einlegen und gegebenenfalls Spaziergänge machen
  • Ausreichend Schlaf
  • Ablenkung durch geistig anregende Aktivitäten
KopfschmerzenEinige Tage
  • Ausreichend Wasser trinken
  • Entspannungstechniken
  • Bei Bedarf Schmerzmittel in Absprache mit dem Arzt
Erhöhter Appetit und GewichtszunahmeEinige Wochen bis Monate
  • Gesunde Ernährung
  • Regelmäßige Bewegung
  • Snacks mit niedriger Kaloriendichte (z. B. Gemüse, Obst)
Müdigkeit und ErschöpfungEinige Tage bis zu einer Woche
  • Ausreichend Schlaf
  • Regelmäßige Bewegung
  • Stressmanagement-Techniken
Schwindel und BenommenheitEinige Tage
  • Ausreichend Wasser trinken
  • Langsam aufstehen und hinsetzen
  • Bei Bedarf ärztliche Hilfe suchen
VerdauungsproblemeEinige Tage bis zu einer Woche
  • Ausreichend Wasser trinken
  • Ballaststoffreiche Ernährung
  • Regelmäßige Bewegung
Husten und HalsschmerzenEinige Tage bis zu mehreren Wochen
  • Halsschmerzlindernde Hausmittel (z. B. Tee mit Honig)
  • Feuchte Raumluft
  • Bei Bedarf Schmerzmittel in Absprache mit dem Arzt
Verlangen nach NikotinEinige Wochen bis Monate
  • Nikotinersatztherapie (z. B. Pflaster, Kaugummi)
  • Verhaltenstherapie und/oder Selbsthilfegruppen
  • Ablenkung durch Hobbys oder soziale Aktivitäten

Rauchentwöhnung: kalter Entzug oder Reduktionsmethode?

Der kalte Entzug von Nikotin bezieht sich auf das abrupte Beenden des Nikotinkonsums, ohne jegliche Hilfe oder schrittweise Verringerung. Die Reduktionsmethode hingegen beinhaltet das langsame und schrittweise Verringern des Nikotinkonsums, oft unterstützt durch Nikotinersatztherapie oder Medikamente.

Zunächst schauen wir uns die größten Unterschiede zwischen den beiden Rauchentwöhnugsmethoden an und gehen danach auf die Vor- und Nachteile des kalten Entzugs und der Reduktionsmethode beim Nikotinentzug ein.

Unterschiede zwischen Kalter Entzug vs. Reduktionsmethode

Kalter EntzugReduktionsmethode
DefinitionPlötzliches Beenden des Nikotinkonsums ohne schrittweise ReduktionLangsame und schrittweise Verringerung des Nikotinkonsums
Entzugssymptome
  • Intensivere Symptome
  • Schnellerer Beginn der Symptome
  • Mildere Symptome
  • Langsamerer Beginn der Symptome
Unterstützung
  • Keine Nikotinersatztherapie oder Medikamente
  • Willenskraft und Selbstbeherrschung
  • Nikotinersatztherapie oder Medikamente
  • Begleitende Therapie oder Beratung
Zeitrahmen
  • Kein festgelegter Zeitrahmen
  • Symptome treten schnell auf
  • Individuell angepasster Zeitrahmen
  • Symptome entwickeln sich langsamer
Erfolgsrate
  • Variiert je nach Person
  • Möglicherweise geringere Erfolgsrate aufgrund intensiverer Entzugssymptome
  • Variiert je nach Person
  • Möglicherweise höhere Erfolgsrate aufgrund milderer Entzugssymptome und unterstützender Maßnahmen

Vor- und Nachteile Kalter Entzug: Rauchentwöhnung von heute auf morgen

Der kalte Entzug bezieht sich auf das plötzliche Aufhören des Rauchens, ohne eine schrittweise Verringerung des Nikotinkonsums oder die Verwendung von Nikotinersatztherapie. Bei dieser Methode setzt die Person ihren Körper einem sofortigen Nikotinentzug aus.

Vorteile:

  1. Schnellere Entgiftung: Der Körper beginnt sofort mit dem Prozess der Entgiftung von Nikotin und anderen Schadstoffen aus dem Rauchen.
  2. Keine zusätzlichen Kosten: Da keine Nikotinersatztherapie oder Medikamente verwendet werden, fallen keine zusätzlichen Kosten an.
  3. Klarer Abschluss: Für manche Menschen kann es hilfreich sein, einen klaren Bruch mit dem Rauchen zu haben, anstatt den Prozess der Raucherentwöhnung zu verlängern.

Nachteile:

  1. Intensivere Entzugssymptome: Da der Nikotinentzug abrupt erfolgt, können die Entzugssymptome intensiver und unangenehmer sein.
  2. Höheres Rückfallrisiko: Das Risiko eines Rückfalls kann aufgrund der starken Entzugssymptome höher sein.

Empfehlungen und Erfahrungen zum kalten Entzug:

  • Der kalte Entzug kann für Personen geeignet sein, die eine starke Willenskraft und Selbstbeherrschung haben und keine Nikotinersatztherapie oder Medikamente nutzen möchten. Diese Methode könnte auch für Personen passend sein, die sich unwohl bei der Verwendung von Nikotinersatztherapien fühlen oder bei denen solche Therapien kontraindiziert sind.

Vor- und Nachteile Reduktionsmethode: schrittweiser Nikotinentzug

Die Reduktionsmethode beinhaltet eine schrittweise Verringerung des Nikotinkonsums und wird oft durch den Einsatz von Nikotinersatztherapie oder Medikamenten unterstützt. Die Person reduziert ihre Nikotinzufuhr langsam und systematisch, um die Entzugssymptome zu lindern.

Vorteile:

  1. Mildere Entzugssymptome: Da der Nikotinentzug graduell erfolgt, können die Entzugssymptome weniger intensiv und besser handhabbar sein.
  2. Individuell angepasster Zeitrahmen: Die Person kann den Zeitrahmen der Raucherentwöhnung an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, wodurch sie sich möglicherweise besser auf den Prozess einlassen kann.
  3.  Unterstützende Maßnahmen: Die Verwendung von Nikotinersatztherapie, Medikamenten oder begleitender Therapie kann den Prozess der Raucherentwöhnung erleichtern und die Erfolgsrate erhöhen.

Nachteile:

  1. Zusätzliche Kosten: Die Verwendung von Nikotinersatztherapie oder Medikamenten kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.
  2. Längerer Entwöhnungsprozess: Der Prozess der Raucherentwöhnung kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, was für einige Personen schwierig sein kann.

Empfehlungen und Erfahrungen zur Reduktionsmethode:

  • Die Reduktionsmethode kann für Personen geeignet sein, die es vorziehen, den Prozess der Raucherentwöhnung schrittweise anzugehen und möglicherweise zusätzliche Unterstützung in Form von Nikotinersatztherapie, Medikamenten oder begleitender Therapie nutzen möchten. Diese Methode kann auch für Personen empfohlen werden, die aufgrund von Vorerkrankungen oder anderen Faktoren besorgt sind, dass der kalte Entzug zu intensiven Entzugssymptomen führen könnte.

Suchtkurve – Nikotinentzug Phasen und ihre Dauer

Der Nikotinentzug verläuft in mehreren Phasen Suchtkurve Nikotinentzug), die sich zeitlich und in der Intensität der Symptome unterscheiden. In der Regel werden diese in 4 Phasen unterteilt, die sich durch die Intensität und Art der Symptome sowie der körperlichen und psychischen Zustände unterscheiden.

Die Phasen des Nikotinentzugs können wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Akute Entzugsphase (erste 72 Stunden): In dieser Phase sind die Entzugssymptome am stärksten und beginnen in der Regel innerhalb weniger Stunden nach der letzten Zigarette. Dazu gehören Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhter Appetit, Schlafstörungen und starker Drang nach Nikotin. Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Verdauungsprobleme können ebenfalls auftreten.
  2. Frühe Entzugsphase (erste 1-2 Wochen): In der frühen Entzugsphase beginnen die akuten Symptome nachzulassen, während der Körper sich weiter an den Nikotinentzug anpasst. Emotionale und psychische Symptome wie Stimmungsschwankungen, Angst und Depression können in dieser Phase verstärkt auftreten. Das Verlangen nach Nikotin kann weiterhin stark sein, aber in der Regel weniger intensiv als in der akuten Phase.
  3. Späte Entzugsphase (3 Wochen bis mehrere Monate): Während der späten Entzugsphase nehmen die Symptome weiter ab, und das Verlangen nach Nikotin wird weniger intensiv und häufig. Emotionale und psychische Symptome können weiterhin präsent sein, aber in der Regel besser handhabbar. In dieser Phase kann es gelegentlich zu plötzlichen, intensiven Verlangensepisoden kommen, die als „Nikotinflashs“ bezeichnet werden.
  4. Langfristige Erholungsphase (mehrere Monate bis Jahre): In der langfristigen Erholungsphase sind die Entzugssymptome größtenteils verschwunden, und das Verlangen nach Nikotin tritt nur noch selten auf. Die Person hat sich weitgehend an ein Leben ohne Nikotin angepasst. In dieser Phase ist es wichtig, Strategien zur Vermeidung von Rückfällen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, um das Risiko eines erneuten Rauchbeginns zu minimieren.

Dauer und Intensität und Erholungsphasen der Entzugserscheinungen beim Nikotinentzug können von Person zu Person variieren, abhängig von individuellen Faktoren wie der Dauer und Intensität des vorangegangenen Nikotinkonsums, der körperlichen und psychischen Gesundheit sowie der gewählten Methode der Raucherentwöhnung.

Was passiert im Körper nach dem Rauchen – Zeitlicher Ablauf der Regeneration

Zeitlicher Ablauf der Regeneration von Körperfunktionen und Entzugssymptomen nach dem kalten Nikotinentzug:

  1. 1 Stunde nach Entzug: Die Herzfrequenz und der Blutdruck beginnen sich zu normalisieren.
  2. 2 Stunden danach: Die peripheren Blutgefäße erweitern sich, und die Durchblutung der Hände und Füße verbessert sich.
  3. 5 Stunden danach: Der Nikotinspiegel im Blut sinkt um etwa 50%, was jedoch auch zu Entzugssymptomen führen kann.
  4. 1 Tag danach: Das Kohlenmonoxid im Blut verringert sich, und die Sauerstoffsättigung im Blut steigt. Das Herzinfarktrisiko beginnt zu sinken.
  5. 2 Tage danach: Die Geschmacks- und Geruchssinne beginnen sich zu verbessern, da sich die Nervenenden regenerieren.
  6. 3 Tage danach: Der Nikotinabbau ist weitgehend abgeschlossen, und die Entzugssymptome können ihren Höhepunkt erreichen. Die Bronchien beginnen sich zu entspannen, und das Atmen fällt leichter.
  7. 4 Tage danach: Die Lungenkapazität beginnt sich zu erhöhen, und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert sich. Entzugserscheinungen können weiterhin präsent sein, beginnen jedoch allmählich abzunehmen.
  8. 1 Woche danach: Die Lungenfunktion verbessert sich weiter. Entzugssymptome können weiterhin abnehmen.
  9. 2 Wochen danach: Die Durchblutung und die Lungenfunktion verbessern sich weiter. Die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.
  10. 3 Wochen danach: Die Bronchien entspannen sich weiter, was das Atmen erleichtert. Die Energielevel können sich erhöhen.
  11. 1 Monat danach: Die Lungenkapazität verbessert sich weiter, und das Risiko von Infektionen nimmt ab. Das Erscheinungsbild von Haut, Zähnen und Nägeln kann sich verbessern.
  12. 2 Monate danach: Die Lungenfunktion und das Immunsystem verbessern sich weiter. Das Verlangen nach Nikotin nimmt weiter ab.
  13. 3 Monate danach: Die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern kann sich verbessern.
  14. 6 Monate danach: Die Lungenfunktion und das Immunsystem sind deutlich stärker als bei einem Raucher. Die Gefahr von Infektionen und Atemwegserkrankungen nimmt weiter ab.
  15. 1 Jahr danach: Das Risiko von koronaren Herzkrankheiten sinkt um etwa 50% im Vergleich zu einem Raucher.
  16. 2 Jahre danach: Das Risiko von Schlaganfällen verringert sich auf das Niveau von Nichtrauchern. Das Risiko von Herzkrankheiten nimmt weiter ab.
  17. 7 Jahre danach: Das Risiko von Lungenkrebs sinkt auf etwa 50% im Vergleich zu einem Raucher. Das Risiko von anderen Krebsarten, wie Mund-, Speiseröhren- und Blasenkrebs, sinkt ebenfalls.

Dieser Zeitplan und die angegebenen Veränderungen im Körper können von Person zu Person variieren und von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. der Dauer und Intensität des vorangegangenen Rauchens, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der gewählten Methode der Rauchentwöhnung.

Unterschiede zwischen körperlicher und psychischer Nikotinabhängigkeit und Auswirkungen beim Entzug

Psychische Abhängigkeit bezieht sich auf das emotionale und mentale Verlangen nach Nikotin, wobei das Rauchen als Bewältigungsmechanismus für Stress, Langeweile oder andere Emotionen angesehen wird. Symptome der psychischen Abhängigkeit können Verlangen nach Zigaretten, Reizbarkeit, Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten umfassen.

Körperliche Abhängigkeit hingegen ist die physische Abhängängigkeit des Körpers von Nikotin, wobei der Körper bei Abwesenheit von Nikotin Entzugssymptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Verdauungsprobleme und Zittern entwickelt.

So unterscheiden sich psychische und körperliche Nikotinabhängigkeit im Detail:

AspektPsychische AbhängigkeitKörperliche Abhängigkeit
DefinitionPsychische Abhängigkeit bezieht sich auf das emotionale und mentale Verlangen nach Nikotin und das Gefühl, dass Rauchen zur Bewältigung von Stress, Langeweile oder anderen Emotionen notwendig ist.Körperliche Abhängigkeit ist die physische Abhängigkeit des Körpers von Nikotin, wobei der Körper bei Abwesenheit von Nikotin Entzugssymptome entwickelt.
Entzugssymptome– Verlangen nach Zigaretten
– Reizbarkeit
– Unruhe
– Schwierigkeiten bei der Konzentration
– Gestörte Schlafmuster
– Kopfschmerzen
– Schwindel
– Übelkeit
– Verdauungsprobleme
– Zittern
Entwicklung beim NikotinentzugPsychische Abhängigkeit kann sich im Laufe der Zeit entwickeln, wenn Rauchen als Bewältigungsmechanismus für verschiedene Situationen und Emotionen verwendet wird. Beim Nikotinentzug können sich diese Symptome verschärfen, da der Raucher versucht, ohne Zigaretten zurechtzukommen.Körperliche Abhängigkeit entwickelt sich, wenn der Körper an die regelmäßige Zufuhr von Nikotin gewöhnt ist und beginnt, es für das normale Funktionieren zu benötigen. Beim Nikotinentzug reagiert der Körper mit Entzugssymptomen auf das Fehlen von Nikotin.
Bewältigungsstrategien– Identifizierung von Auslösern
– Ersetzen von Rauchgewohnheiten durch gesündere Alternativen
– Erlernen von Stressbewältigungstechniken
– Soziale Unterstützung
– Medikamentöse Unterstützung (z. B. Nikotinersatztherapie)
– Schrittweise Reduktion des Nikotinkonsums
– Ablenkung durch körperliche Aktivität oder Hobbys
– Gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf

Wie lange dauert ein Nikotinentzug?

Es gibt keine feste Regel, ab wann man sich als Nichtraucher bezeichnen kann, da dies von individuellen Faktoren abhängt. Einige Experten betrachten eine Person als Nichtraucher, wenn sie mindestens sechs Monate rauchfrei ist. Andere empfehlen, ein Jahr rauchfrei zu sein, bevor man sich als Nichtraucher bezeichnet.

Wichtig ist, dass man sich auf die persönlichen Erfolge konzentriert und sich selbst unterstützt, um dauerhaft rauchfrei zu bleiben. Jeder Tag ohne Zigarette ist ein Schritt in Richtung Nichtraucherstatus.

Am schlimmsten werden die ersten 72 Stunden empfunden. Im schlimmsten Fall halten die körperlichen Entzugserscheinungen einen Monat lang an. Die Versuchung, wieder eine Zigarette anzustecken und die gewohnten Verhaltensweisen auszuführen, wird in der ersten Zeit immer stärker.

Die ersten Stunden nach dem Nikotinentzug

Sind nach 48 Stunden sämtliche Reste des Nikotins vom Körper abgebaut worden, steht das Nervengift nicht mehr zur Verfügung. Das Gehirn ist allerdings immer noch abhängig und verlangt nach einer neuen Zigarette. Meistens klingen die akuten, körperlichen Entzugserscheinungen nach fünf Tagen ab. Die psychischen Entzugssymptome bleiben noch über einen längeren Zeitraum bestehen.

Gewohnte Verhaltensweisen müssen erst wieder verlernt und neue Ersatzhandlungen erlernt werden. Die Finger wollen beschäftigt werden. Auch der Genuss von Kaffee ohne eine Zigarette muss erst wieder erlernt werden. Da der Entzug sowohl körperlich als auch psychisch notwendig ist, ist die Wahrscheinlichkeit, rückfällig zu werden, in den ersten drei Monaten sehr hoch. Ist der Entzug des Nervengifts aber überwunden, beginnt sich der Körper langsam zu erholen.

Wie wird Nikotin im Körper abgebaut?

Rauchen aufhören Tage danach

Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen während des Nikotinentzugs

Nikotin ist ein starkes Nervengift, das die Lebenserwartung um durchschnittlich sieben Jahre verkürzt. Die Halbwertszeit im Körper (Zeit, in der die dem Körper zugeführte Nikotinmenge zur Hälfte abgebaut wird) beträgt ungefähr zwei Stunden. Nikotin wird in der Leber durch das Enzym CYP2B abgebaut.

Die Aktivität des Enzyms ist individuell verschieden, deshalb halten Entzugssymptome unterschiedlich lange an. Eine hohe Enzymaktivität erhöht die Rückfallwahrscheinlichkeit. Reste des Nervengifts werden auch mit der Atemluft über die Lunge und mit dem Harn über die Nieren ausgeschieden.

Konditionierung und neue Gewohnheiten um nach Nikotinentzug rauchfrei zu bleiben

Konditionierung spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung neuer Gewohnheiten und Routinen, die Rauchern beim Nikotinentzug helfen können, rauchfrei zu bleiben. Durch das Ersetzen von Rauchgewohnheiten durch gesündere Alternativen kann eine Person ihre Abhängigkeit von Nikotin verringern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls reduzieren.

Hier sind einige Dinge, die Sie über Konditionierung im Zusammenhang mit dem Nikotinentzug wissen sollten:

  • Identifizieren von Auslösern: Raucher sollten die Situationen und Gefühle identifizieren, die bei ihnen das Verlangen nach einer Zigarette auslösen. Häufige Auslöser können Stress, Langeweile, soziale Interaktionen, das Trinken von Kaffee oder Alkohol, das Fahren oder das Erleben von Hungergefühlen sein.
  • Ersetzen von Gewohnheiten: Sobald die Auslöser identifiziert sind, können Raucher versuchen, sie durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Zum Beispiel kann man beim Warten an der Bushaltestelle ein Buch lesen oder Musik hören, anstatt eine Zigarette zu rauchen. Oder man kann das Rauchen nach dem Essen durch Kaugummi kauen oder einen kurzen Spaziergang ersetzen.
  • Schaffen von Ablenkungen: Ablenkung kann helfen, den Fokus von der Sucht wegzulenken und das Verlangen nach einer Zigarette zu reduzieren. Aktivitäten wie Sport, Hobbys oder Meditation können hilfreich sein, um den Geist von Nikotin abzulenken.
  • Soziale Unterstützung: Freunde und Familie können eine wichtige Rolle bei der Raucherentwöhnung spielen. Sie können Unterstützung und Ermutigung bieten und helfen, rauchfreie Umgebungen zu schaffen.
  • Belohnungssystem: Die Belohnung von Meilensteinen in der Raucherentwöhnung kann helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zu verringern. Belohnungen können materiell (z. B. ein neues Kleidungsstück) oder immateriell (z. B. ein Wellness-Tag) sein.

8 typische Fallen mit Risiko auf Rückfall zur Rauchgewohnheit vermeiden

  1. Kaffeetrinken: Das Trinken von Kaffee kann das Verlangen nach einer Zigarette verstärken, da Koffein und Nikotin häufig gemeinsam konsumiert werden. Eine Alternative könnte sein, auf entkoffeinierten Kaffee oder Tee umzusteigen.
  2. Warten: Warten kann zu Langeweile führen und das Verlangen nach einer Zigarette auslösen. Das Finden einer alternativen Beschäftigung, wie das Lesen eines Buches oder das Hören von Musik, kann hilfreich sein.
  3. Hungergefühl: Hunger kann als Auslöser für das Rauchen dienen. Da das Verlangen nach Nikotin dem Gefühl nach Hunger täuschend ähnlich ist, verwechseln viele Raucher und Ex-Raucher Hunger mit Nikotinschmacht. Auch deswegen nehmen Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört haben, tendenziell an Gewicht zu. Es ist wichtig, regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen und gesunde Snacks zur Hand zu haben, um Hungergefühle zu vermeiden, die zu einem Verlangen nach Zigaretten führen können. (Lesetipp: Intervallfasten)
  4. Soziale Situationen: Gesellige Situationen, insbesondere solche, die mit Alkoholkonsum verbunden sind, können das Verlangen nach einer Zigarette auslösen. Um diesem zu begegnen, können Raucher offen über ihren Entzug sprechen und um Unterstützung von Freunden und Familie bitten. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, soziale Situationen, in denen das Rauchen üblich ist, vorübergehend zu vermeiden oder auf rauchfreie Umgebungen zu achten.
  5. Körperlicher und psychischer Stress: Stress ist ein häufiger Auslöser für das Rauchen. Um mit stressigen Situationen umzugehen, können Raucher gesündere Stressbewältigungstechniken erlernen, wie z.B. Meditation, Yoga, tiefe Atmung oder körperliche Aktivität.
  6. Gewohnheiten am Arbeitsplatz: Rauchen während der Arbeitspausen kann eine schwierige Gewohnheit sein, die zu durchbrechen ist. Eine Möglichkeit, damit umzugehen, ist, Pausen mit Kollegen zu verbringen, die nicht rauchen, oder eine kurze Spaziergangspause einzulegen, um frische Luft zu schnappen und den Kopf frei zu bekommen.
  7. Alkoholkonsum: Alkohol kann das Verlangen nach einer Zigarette verstärken und die Hemmungen senken, was es schwieriger macht, dem Verlangen zu widerstehen. Raucher sollten ihren Alkoholkonsum einschränken oder alkoholfreie Getränke wählen, um die Versuchung zu reduzieren.
  8. Schlafmangel: Schlafmangel kann dazu führen, dass man sich gestresst und reizbar fühlt, was das Verlangen nach einer Zigarette erhöhen kann. Eine gute Schlafhygiene und ausreichend Schlaf sind wichtig, um dem Verlangen nach Zigaretten besser widerstehen zu können.

Indem Raucher sich der Fallen und Auslöser bewusst sind und Strategien und Routinen entwickeln, um mit ihnen umzugehen, können sie ihre Chancen auf einen erfolgreichen Nikotinentzug und ein rauchfreies Leben erhöhen.

Nikotinentzug Suchtkurve – so entwickelt sich die Intensität der Entzugserscheinungen

Die Suchtkurve während des Nikotinentzugs beschreibt die Intensität des Verlangens nach Nikotin und die Schwere der Entzugserscheinungen im Laufe der Zeit, seitdem das Rauchen eingestellt wurde. Typischerweise durchläuft die Suchtkurve 4 Phasen:

  1. Anfangsphase: In den ersten Stunden und Tagen nach dem Rauchstopp ist das Verlangen nach Nikotin am stärksten und die Entzugserscheinungen sind am intensivsten. Dies ist die kritischste Phase, in der viele Menschen rückfällig werden.
  2. Abnehmende Intensität: Nach der Anfangsphase nimmt das Verlangen nach Nikotin allmählich ab und die Entzugserscheinungen werden weniger intensiv. Diese Phase kann mehrere Tage bis Wochen dauern.
  3. Plateauphase: In dieser Phase stabilisiert sich das Verlangen nach Nikotin auf einem niedrigeren Niveau. Entzugserscheinungen können weiterhin auftreten, sind aber in der Regel leichter und seltener.
  4. Langfristige Erholung: Schließlich erreicht die Suchtkurve einen Punkt, an dem das Verlangen nach Nikotin und die Entzugserscheinungen weitgehend verschwunden sind. Dieser Punkt variiert von Person zu Person und kann mehrere Wochen bis Monate nach dem Rauchstopp erreicht werden.

Vorteile des Nikotinentzug auf die Gesundheit von Körper und Psyche

Nach dem Aufhören mit dem Rauchen kann der Körper viele positive Veränderungen erleben. Hier sind einige Verbesserungen hinsichtlich der körperlichen und psychischen Gesundheit:

  1. Hautbild: Die Haut kann klarer, straffer und jugendlicher aussehen, da die Durchblutung verbessert wird und die Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen zu den Hautzellen erhöht wird.
  2. Atem: Der Atem riecht frischer, da die Gerüche von Tabakrauch aus dem Mund und der Lunge verschwinden. Die Lunge beginnt, überschüssigen Schleim und andere Rückstände zu entfernen, wodurch die Atmung erleichtert wird.
  3. Zähne: Die Zähne können heller und gesünder erscheinen, da Tabakflecken und Verfärbungen abnehmen. Das Risiko von Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust verringert sich ebenfalls.
  4. Geschmackssinn: Der Geschmackssinn verbessert sich, da die Geschmacksnerven im Mund regenerieren. Dadurch können Lebensmittel und Getränke wieder intensiver und angenehmer schmecken.
  5. Geruchssinn: Der Geruchssinn verbessert sich, da die Nasenschleimhäute regenerieren. Das ermöglicht es, Düfte und Aromen intensiver und präziser wahrzunehmen.
  6. Energielevel: Das Energielevel steigt, da die Sauerstoffversorgung im Körper zunimmt und die Lunge effizienter arbeitet. Dies kann zu einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Ausdauer führen.
  7. Herz-Kreislauf-System: Das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen verringert sich, da die Blutgefäße gesünder werden und der Blutdruck sinkt.
  8. Lungenfunktion: Die Lungenfunktion verbessert sich, und das Risiko von Atemwegsinfektionen und chronischen Lungenerkrankungen wie COPD und Lungenkrebs verringert sich.
  9. Immunsystem: Das Immunsystem wird gestärkt, was zu einer besseren Fähigkeit führt, Infektionen abzuwehren und schneller zu heilen.
  10. Fruchtbarkeit: Die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen kann verbessert werden, da Rauchen die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst.

Schlafstörungen – besser Ein- und Durchschlafen Dank Schlafhygiene nach Rauchentzug

Nach dem Aufhören mit dem Rauchen kann es einige Zeit dauern, bis sich der Körper anpasst und die Schlafqualität verbessert wird. Hier sind einige Stichpunkte, wie das Aufhören von Rauchen die Schlafstörungen und atembezogene Probleme verbessern kann:

  1. Entspannung der Atemwege: Rauchen verursacht eine Verengung der Atemwege, was zu Atembeschwerden führen kann. Nach dem Aufhören erholen sich die Atemwege allmählich und die Atmung wird leichter.
  2. Verringerung der Entzündung: Rauchen verursacht Entzündungen in den Atemwegen und der Lunge. Nach dem Rauchstopp reduzieren sich diese Entzündungen, was zu einer verbesserten Atmung und einem leichteren Schlaf führt.
  3. Verbesserung der Sauerstoffversorgung: Rauchen beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Körpers. Nach dem Aufhören erhöht sich die Sauerstoffsättigung im Blut, was zu einer besseren Schlafqualität beiträgt.
  4. Verringerung der Schlafapnoe: Rauchen erhöht das Risiko von Schlafapnoe durch Reizung und Entzündung der Atemwege. Nach dem Aufhören kann das Risiko von Schlafapnoe verringert werden, was zu einem besseren Schlaf führt.
  5. Reduzierung des Schnarchens: Rauchen kann das Schnarchen verschlimmern, indem es Schwellungen und Entzündungen in den Atemwegen verursacht. Nach dem Rauchstopp kann sich das Schnarchen verbessern, was zu einem ruhigeren und erholsameren Schlaf führt.
  6. Bessere Schlafhygiene: Das Aufhören von Rauchen kann dazu beitragen, eine bessere Schlafhygiene zu entwickeln, indem man aufhört, kurz vor dem Schlafengehen zu rauchen, was zu einem erholsameren Schlaf führt. (mehr zur Schlafhygiene)
  7. Verbesserung der Melatoninspiegel: Rauchen kann die Melatoninspiegel im Körper beeinträchtigen, was zu Schlafstörungen führen kann. Nach dem Aufhören kann sich die Melatoninproduktion verbessern, was zu einem besseren Schlaf beiträgt.
  8. Reduzierung von nächtlichem Husten: Rauchen kann nächtlichen Husten verursachen, der den Schlaf stört. Nach dem Aufhören kann sich der Husten verbessern, was zu einem ungestörten Schlaf führt.

Welche Nebenwirkungen hat ein Nikotinentzug?

Während des Nikotinentzugs können verschiedene Symptome auftreten, die als Nebenwirkungen betrachtet werden können. Hier sind einige häufige Nebenwirkungen des Nikotinentzugs:

  1. Reizbarkeit, Unruhe und Stimmungsschwankungen
  2. Kopfschmerzen
  3. Konzentrationsschwierigkeiten
  4. Schlafstörungen, wie Einschlafprobleme oder Albträume
  5. Erhöhter Appetit und möglicher Gewichtszunahme
  6.  Müdigkeit und Energiemangel
  7. Verstopfung oder Durchfall
  8. Schwindel und Benommenheit
  9. Übelkeit
  10. Nikotinverlangen

Dosis für Medikamente nach Nikotinentzug neu einstellen?

Nach dem Nikotinentzug kann sich der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt verändern, was in einigen Fällen die Dosierung regelmäßig eingenommener Medikamente beeinflussen kann. Das Rauchen beeinflusst den Abbau einiger Medikamente im Körper, insbesondere solcher, die in der Leber verstoffwechselt werden.

Das Rauchen kann die Aktivität bestimmter Enzyme in der Leber erhöhen, was dazu führt, dass einige Medikamente schneller abgebaut und aus dem Körper entfernt werden.

Nach dem Aufhören mit dem Rauchen kann die Aktivität dieser Enzyme abnehmen, was dazu führen kann, dass die Medikamente langsamer abgebaut werden. In solchen Fällen kann es notwendig sein, die Dosis dieser Medikamente anzupassen, um mögliche Wechselwirkungen oder unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Gründe für Gewichtszunahme nach dem Rauchen aufhören

Durch Nikotin wird der Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel gesteigert. Die Energiequellen aus der Nahrung werden rascher verarbeitet. Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen an. Die Körpertemperatur sinkt. Dem Raucher fällt es leichter, sich zu konzentrieren. Sobald keine Zigaretten mehr konsumiert werden, verlangsamt sich der Stoffwechsel. Gleichzeitig ist das Hungergefühl gesteigert. Eine Gewichtszunahme ist die Folge.

Nikotin regt die Gehirnzellen im Bereich des Belohnungszentrums an. Die Ausscheidung der Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Adrenalin ist erhöht. Fällt das Nervengift weg, fühlt sich der Raucher unzufrieden. Depressive Verstimmungen können auftreten.

Wie können Entzugserscheinungen gelindert werden?

Um Entzugserscheinungen während der rauchfreien Zeit besser zu bewältigen, können verschiedene Strategien angewendet werden. Hier sind einige Tipps, die helfen können:

  1. Nikotinersatztherapie (NET): Produkte wie Nikotinpflaster, -kaugummis, -inhalatoren oder -tabletten können verwendet werden, um das Nikotinverlangen zu lindern, ohne die schädlichen Chemikalien im Zigarettenrauch zu sich zu nehmen.
  2. Medikamente: Verschreibungspflichtige Medikamente wie Bupropion (Zyban) oder Vareniclin (Chantix) können die Entzugserscheinungen und das Verlangen nach Nikotin reduzieren.
  3. Verhaltenstherapie: Unterstützung von Fachleuten wie Psychologen oder Ärzten, die auf Raucherentwöhnung spezialisiert sind, kann dabei helfen, den Umgang mit Entzugserscheinungen zu erlernen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  4. Ablenkung: Bei einem plötzlichen Verlangen nach einer Zigarette kann es hilfreich sein, sich abzulenken, indem man körperliche Aktivitäten unternimmt, Hobbys nachgeht oder sich mit Freunden oder Familie unterhält.
  5. Tiefes Atmen und Entspannungstechniken: Tiefes Atmen, Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und Entzugserscheinungen zu lindern.
  6. Trinken Sie viel Wasser: Wasser hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu spülen und kann das Verlangen nach Nikotin reduzieren.
  7. Gesunde Ernährung und Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können das allgemeine Wohlbefinden verbessern, Stress abbauen und Entzugserscheinungen mindern.
  8. Soziale Unterstützung: Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit Familie, Freunden oder einer Selbsthilfegruppe. Soziale Unterstützung kann motivieren und dabei helfen, den Entzug besser zu bewältigen.
  9. Setzen Sie sich realistische Ziele: Erwarten Sie nicht, dass der Entzug einfach oder sofort erfolgreich sein wird. Setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele und belohnen Sie sich, wenn Sie diese erreichen.
  10. Seien Sie geduldig: Entzugserscheinungen sind in der Regel temporär und werden im Laufe der Zeit abnehmen. Erinnern Sie sich daran, dass die langfristigen Vorteile des Rauchstopps die kurzfristigen Schwierigkeiten überwiegen.

FAQ: Fragen und Antworten zu Nikotinentzug Symptome Dauer Phasen

Was sind die Symptome von Nikotinentzug?
Symptome des Nikotinentzugs können Reizbarkeit, Unruhe, Schlafstörungen, Depressionen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, gesteigerter Appetit und Nikotinverlangen sein.
Ist Kalter Nikotinentzug gefährlich?
Kalter Nikotinentzug ist im Allgemeinen nicht gefährlich, kann aber starke Entzugserscheinungen verursachen und dadurch schwieriger sein als andere Methoden.
Wann ist der schlimmste Nikotinentzug vorbei?
Der schlimmste Nikotinentzug ist meistens innerhalb der ersten Woche vorbei, wobei die ersten 72 Stunden am intensivsten sind.
Wann werden die meisten Raucher rückfällig?
Die meisten Raucher werden in den ersten Tagen und Wochen nach dem Aufhören rückfällig, wenn die Entzugserscheinungen am stärksten sind.
Was passiert mit der Psyche, wenn man aufhört zu Rauchen?
Die Psyche kann auf das Fehlen von Nikotin reagieren, was zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angst und Depressionen führen kann. Diese Symptome sollten im Laufe der Zeit abnehmen.
Was passiert nach 5 Tagen nicht Rauchen?
Nach 5 Tagen nicht Rauchen beginnen sich die Nikotinreste im Körper abzubauen, und das Verlangen nach Zigaretten kann allmählich abnehmen.
Wann lässt das Verlangen zu Rauchen nach?
Das Verlangen zu Rauchen lässt meistens innerhalb von einigen Wochen nach dem Rauchstopp nach, kann aber bei einigen Menschen länger anhalten.
Kann man von Nikotinentzug krank werden?
Nikotinentzug kann zu Unwohlsein und grippeähnlichen Symptomen führen, ist aber im Allgemeinen nicht gefährlich oder krankheitsverursachend.
Wann ist ein Raucher Nichtraucher?
Ein Raucher gilt als Nichtraucher, wenn er längere Zeit – normalerweise einige Monate bis ein Jahr – nicht geraucht hat und keine Entzugserscheinungen oder Verlangen nach Nikotin mehr verspürt.
Was passiert, wenn man 3 Tage nicht raucht?
Nach 3 Tagen nicht Rauchen beginnt der Nikotinspiegel im Körper abzunehmen, und die Lunge beginnt, sich von den Schadstoffen des Zigarettenrauchs zu erholen.
Wie lange dauert die psychische Abhängigkeit von Nikotin?
Die Dauer der psychischen Abhängigkeit von Nikotin variiert von Person zu Person und kann von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren reichen.
Reduktionsmethode oder kalter Entzug besser beim Rauchen aufhören?
Die beste Methode zum Aufhören hängt von der individuellen Situation und Präferenz ab. Die Reduktionsmethode kann für manche Menschen leichter sein, während andere den kalten Entzug bevorzugen. Es ist wichtig, die Methode zu wählen, die am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Lebensstil passt.

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