Auch Lebensmittel auf der Dopingliste

25. Februar 2014
Lungenkrebs hämatogene MetastasierungLungenkrebs Metastasen werden häufig hämatogen verteilt

Im Zuge der olympischen Winterspiele wurden erneut diverse Dopingskandale aufgedeckt. Doch was gilt eigentlich alles als Doping? Wo ist die Grenze zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und den verbotenen Stimulanzien? Gibt es auch Lebensmittel, die unter das Dopingverbot fallen?

Ob Tour de France, Leichtathletik WM oder zuletzt die olympischen Winterspiele – es gibt kaum noch ein Sportevent, dass nicht von Dopingskandalen überschattet wird. Im weiteren Sinne bezeichnet der Begriff Doping die Einnahme verbotener Substanzen oder die Anwendung unerlaubter Methoden zur Steigerung der körperlichen Leistung. Während die Medien meist die Verantwortung beim einzelnen Sportler und dessen direkten Umfeld suchen, ist für die sportsoziologische Forschung Doping vor allem eine Folge des Leistungssports und der Sensationsgier der heutigen Gesellschaft. Die Athleten stehen unter enormen Druck den Erwartungshaltungen von Zuschauern und Massenmedien gerecht zu werden. Doping ist somit kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftlich zu verantwortendes Problem.

Stimulanzien und ihre Auswirkung auf den Körper

Die wohl bekanntesten Stimulanzien sind Amphetamine, Ephedrin und Koffein. Die beiden Erstgenannten ähneln in ihrer chemischen Struktur körpereigenen Hormonen und wirken stimulierend auf das zentrale Nervensystem. Eine erhöhte Dosis führt zu Stresssymptomen, Aggressionen und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Koffein, das ebenfalls der Gruppe der Stimulanzien zugeordnet wird, galt bis 2004 bei Überschreitung eines Toleranzwertes von 12 mg pro Liter Urin als Doping. Inzwischen ist es komplett von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen worden, bei Kaffee müssen sich die Sportler also keine Gedanken mehr machen.

Narkotika und Anabolika

Zu den bekanntesten Narkotika gehören Morphin und Heroin, die entweder aus Opium des Schlafmohns gewonnen oder vollständig synthetisch hergestellt werden. In der Medizin als Schmerzmedikamente verwendet, haben Narkotika im Sport eine entspannende und beruhigende Wirkung und kommen unter anderem beim Golf oder Sportschießen zum Einsatz. Anabolismus bezeichnet den aufbauenden Stoffwechsel, ihn stimulierende Substanzen heißen folglich Anabolika. Das männliche Sexualhormon Testosteron gehört zu den wohl bekanntesten anabolen Steroiden. Es fördert den Muskelaufbau, ohne das der Körperfettanteil ansteigt.

Modedroge EPO

Erythropoetin (EPO), besonders aus dem Radsport und Skisport bekannt, kann erst sein ein paar Jahren durch einen Urintest eindeutig nachgewiesen werden. Die Einnahme von EPO erhöht die Anzahl roter Blutkörperchen im Blut, wodurch die Sauerstoffversorgung der Muskeln und somit die Ausdauer der Athleten gesteigert wird.

Verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel auf Dopingliste

Immer öfter werden Fälle von mit anabolen Steroiden verseuchten Nahrungsergänzungsmitteln bekannt. Um sich vor versehentlichem Doping zu schützen, empfiehlt die Nationale Anti-Doping-Agentur nur Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden, die nachweislich den gleichen Herstellungs- und Zulassungskriterien wie Medikamente unterliegen. Die sogenannte Kölner Liste liefert Auskunft über Produkte, die mindestens einmal im Jahr durch die Deutsche Sporthochschule Köln getestet wurden.

Positiver Dopingbefund durch Lebensmittel

Nicht nur bei Nahrungsergänzungsmitteln ist besondere Vorsicht zu wahren, auch der Genuss mancher herkömmlicher Lebensmittel kann in Zusammenhang mit Doping bedenklich sein. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits der Verzehr von einem Stück Mohnkuchen, der in geringer Menge das Alkaloid Morphin enthält, zu einem positiven Befund führen kann. Wie britische Forscher durch Labortests herausfanden, kann ein Dopingtest möglicherweise auch durch größere Mengen Rotwein positiv ausfallen. Ursächlich ist laut der Wissenschaftler die Tatsache, dass Rotwein den Testosteronspiegel erhöht, indem er das Enzym UGT2B17 blockiert, das an der Testosteronausscheidung beteiligt ist.

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