Lutega Studie: Grünes Gemüse beugt Makuladegeneration vor
Langzeitstudie der Universität Jena zeigt: Durch eine gezielte Ernährung kann die altersbedingte Augenerkrankung Makuladegeneration positiv beeinflusst beziehungsweise vorgebeugt werden.
Unscharfe oder verzerrte Punkte im Sichtfeld sind este Anzeichen für eine altersabhängige Makuladeneration (AMD). Etwa 4, 5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der unheilbaren Krankheit, die im Endstadium zu einer Erblindung der Betroffenen führen kann. Die aktuelle Lutega Studie bringt vielversprechende Erkenntnisse für die Behandlung der Augenkrankheit hervor.
Inhaltsverzeichnis
Makuladegeneration: Ablagerungen in Blutgefäßen des Augens
Hinter dem Augapfel in der Netzhaut befindet sich die Makula, der Punkt des schärfsten Sehens. Durch Ablagerungen und Veränderungen der versorgenden Blutgefäße unter der Netzhaut, wird der Blutfluss geschädigt und die Sinneszellen der Makula nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Als Folge sind diese in ihrer Funktion eingeschränkt und betroffene Patienten können das, was sie direkt anschauen, nicht mehr klar erkennen. Stattdessen sehen sie einen schwarzen Punkt.
Mit Fortschreiten der Krankheit verschwimmen die Buchstaben beim Lesen immer mehr, gerade Linien werden krumm wahrgenommen und im schlimmsten Fall kommt es zu einer vollständigen Erblindung.
Lutega Studie aus Jena: Ernährungsintervention hilft
Wissenschaftler der Uni Jena haben in ihrer Langzeitstudie „LUTEGA“ 240 AMD-Patienen über ein Jahr mit einer speziellen Diät behandelt und die Veränderungen im Auge beobachtet. Die Ergebnisse lassen sich buchstäblich sehen: Die bisher als kaum behandelte trockende AMD lässt sich durch eine gezielte Ernährungsweise beeinflussen und verbessert die Sehkraft der Betroffenen.
Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren
Die Probanden der „LUTEGA“-Studie erhielten täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit einer Kombination aus den Carotinoiden Lutein und Zahxanthin und Omega-3-Fettsäuren. In regelmäßigen Abständen wurden die Blutwerte der entsprechenden Stoffe gemessen, die Makula untersucht und die Sehkraft getestet.
Der Effekt durch das Nahrungsergänzungsmittel war beachtlich: Die Anzahl an Makulapigmenten stieg stetig an, sodass das Voranschreiten der AMD gestoppt beziehungsweise abgebremst wurde und sich die Sehkraft der Patienten stabilisierte.
Grünes Gemüse Diät für die Makula
Lutein und Zeaxanthin gehören zu den Carotinoiden, einer Stoffgruppe, die eng mit Vitamin A verwandt ist. Ihre schützende Wirkung beruht auf zwei Ursachen: Zum einen binden sie freie Radikale und schützen somit vor oxidativem Stress, zum anderen absorbieren sie energiereiche Wellenlängen und schützen somit die Makula vor photochemischen Schäden.
Auch wenn in der Studie die Carotinoide in Tablettenform verabreicht wurden, lässt sich ihre schützende Wirkung auch auf natürlich in Lebensmitteln vorkommende Formen übertragen. Während Lutein vor allem in grünem Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Rosenkohl zu finden ist, steckt Zeaxanthin in grünen Bohnen, Mais oder Spinat.
Omega-3 Fettsäuren pflegen das Auge
Bei Omega-3-Fettsäuren, die besonders in Seefisch zu finden sind, handelt es sich um langkettige, dreifach ungesättigte Fettsäuren. Im Auge übernehmen sie vielfältige Funktionen. Sie erhöhen die Beweglichkeit der Zellmembran, sind an der Bildung des Sehfarbstoffes Rhodopsin beteiligt und schützen die Seezellen vor Zerstörung durch oxidativen Stress.
Scharfblick dank der richtigen Nährstoffe
Wer regelmäßig grünes Gemüse isst und zwei bis dreimal pro Woche Seefisch, versorgt seine Netzhaut mit den nötigen Nährstoffen und schützt sie somit vor der Entstehung einer AMD. Wer bereits betroffen ist, sollte mit seinem Arzt über die zusätzliche Einnahme entsprechender Präparate sprechen.