Klimaanlagen: Büros von Bakterium Deinococcus befallen

3. Februar 2014

Bereits seit Jahren wird auf dem Gebiet der Bakterien geforscht. US-Forscher haben allein 30.000 verschiedene Bakterienarten bisher identifiziert. Vor allem in stark frequentierten Büros herrscht mittlerweile eine eigene Flora. 

Einzelne Gebäude und ihre Räume, die sich darin befinden, haben ihr eigenes mikrobielles Ökosystem. Die dort vorkommenden Bakterien werden auf verschiedenste Art und Weise beeinflusst. So sind es Größe, Nutzung oder Art der Belüftung, die hier im Wesentlichen Zahl und Art der vorkommenden Bakterien beeinflussen.

Aufgrund dieser neu geschaffenen Erkenntnis sei es zudem denkbar, dass in Zukunft Häuser entworfen werden können, die für Menschen ein möglichst gesundheitsförderndes Umfeld schaffen.

Studien beweisen das neue Ökosystem

Insgesamt wurden durch den Forscher Steven Kembel von der University of Oregon und sein Team 155 Räume genauer unter die Lupe genommen. Unter anderem befanden sich hier Lehr- und Büroräume darunter, sowie auch Toiletten und Flure. Der Staub aus diesen Räumen wurde abgesaugt und die darin vorkommenden Bakterien via Gentest analysiert.

Dabei wurden mehr als 30.000 verschiedene Bakterienarten festgestellt. Ein wesentlicher Teil davon konnte in allen Räumen festgestellt werden. Ein Teil der Bakterien gehört wohl zu den Stämmen Proteobacteria und Firmicutes. Gefunden werden diese sehr häufig in Innenraumproben. In die Gebäude gelangen sie unter anderem durch die Menschen selber, mit Erde oder Pflanzen.

Beeinflussung der Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft

Die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft wird auf verschiedenste Art und Weise beeinflusst, so unter anderem durch die Funktion und die Form der einzelnen Räume sowie auch durch die Organisation der Räume. So wurden in Durchgangszimmern, stark frequentierten Bereichen oder auch Fluren andere Arten von Bakterien gefunden, als in weniger genutzten Räumen, die auch noch entlegener waren.

Belüftung von Klimaanlagen

Vor allem auch die Art der Belüftung konnte über die Zusammensetzung entscheiden, besonders dann, wenn es sich um ähnliche Räume handelte. Büros, die beispielsweise mit Klimaanlage ausgestattet sind, weisen eine verschärft hohe Anzahl von Bakterien der Gattung Deinococcus auf.

So unter anderem der Keim Deinococcus radiodurans, der für seine hohe Toleranz gegen Hitze, Austrocknung und UV-Stress bekannt ist. Die sehr trockene Luft der Klimaanlage sowie durch das Fenster einfallendes UV-Licht sorgen für eine Selektion der Bakterien.

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