CBD während der Schwangerschaft schädlich für das Baby?

3. Juli 2025
CBD Einnahme während der SchwangerschaftIst die Einnahme von CBD während der Schwangerschaft gefährlich für das Baby?

CBD in der Schwangerschaft: Risiken, Studien & Tipps

Schwangere meiden in der Regel Alkohol und Zigaretten – aber wie sieht es mit CBD-Öl in der Schwangerschaft aus? Viele werdende Mütter setzen auf den natürlichen Wirkstoff, um typische Beschwerden wie Übelkeit, Schlafprobleme oder Schmerzen zu lindern. Doch Vorsicht ist geboten: Experten warnen, dass CBD in der Schwangerschaft keineswegs ungefährlich sein könnte. Tierversuche zeigen, dass CBD über die Plazenta zum Fötus gelangt und dort die Versorgung und das Wachstum des Ungeborenen beeinträchtigen kann.

In vielen Ländern steigt der Cannabiskonsum unter Schwangeren – aus Fürsorge greifen manche dann zu CBD-Öl als vermeintlich ungefährliche Alternative. Kanadische Studien weisen jedoch darauf hin, dass diese Sicherheit trügerisch sein könnte. Experimente an Nagetieren legen nahe, dass CBD-Öl ähnlich wie THC Wachstum und Plazentafunktion beeinträchtigt.

Verantwortung: Schutz des ungeborenen Lebens

Jede werdende Mutter möchte ihr Baby schützen. Schon ab dem positiven Schwangerschaftstest wird jede Entscheidung auf die Gesundheit des Kindes ausgerichtet. Alkohol, Nikotin und viele Medikamente stehen daher von Anfang an auf der Verbotsliste. Diese Vorsicht sollte auch für vermeintlich harmlose Mittel gelten – zum Beispiel für CBD-Öl, dessen Wirkung auf das ungeborene Leben nicht bekannt ist.

Was ist CBD und wie wirkt es?

CBD (Cannabidiol) ist einer der Hauptwirkstoffe der Hanfpflanze, besitzt aber im Gegensatz zu THC keine berauschende Wirkung. CBD interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS) und kann entspannend, schmerzlindernd und beruhigend wirken. Aus diesem Grund nehmen viele Menschen täglich CBD-Öl ein, um Stress, Schmerzen oder Schlafstörungen zu lindern. Für Schwangere gilt jedoch: Die Wirkung von CBD auf das ungeborene Kind ist bisher kaum untersucht.

CBD vs. THC: Unterschied und Risiken

SubstanzWirkungSchwangerschaft
THCPsychoaktiver Wirkstoff (rausch)Schädlich: Verursacht nachweislich Entwicklungsstörungen, Untergewicht und Frühgeburten
CBDNicht-psychoaktiv, wirkt entspannendUnklar: Erste Tierstudien deuten auf Risiken hin, Studien am Menschen fehlen
CBD-ÖlCBD-Produkte enthalten oft Spuren von THCAuch geringe THC-Mengen können problematisch sein, reine Isolate sind nicht ausreichend erforscht

CBD während der Schwangerschaft: Übliche Gründe

Viele Schwangere leiden während der Schwangerschaft unter Beschwerden, bei denen man auf natürliche Mittel zurückgreifen möchte. Beispiele dafür sind:

  • Übelkeit und Erbrechen am Morgen und über den Tag verteilt.
  • Kopf- und Rückenschmerzen durch Veränderungen im Hormonhaushalt und Gewicht.
  • Schlafprobleme durch nächtliche Unruhe oder häufiges Aufwachen.
  • Stimmungsschwankungen und Ängste durch hormonelle Umstellungen.

Einige Frauen berichten, dass CBD-Öl diese Beschwerden lindert. Sie betrachten CBD als sanfte Alternative zu synthetischen Medikamenten. Diese Erfahrungsberichte sind jedoch individuell und nicht wissenschaftlich gesichert. Wichtig ist: Nur weil CBD pflanzlich ist, heißt das nicht automatisch, dass es für das Baby unproblematisch ist.

Studienlage und Risiken

Die Forschung zu CBD in der Schwangerschaft steckt erst in den Anfängen. An Menschen wurden keine kontrollierten Studien durchgeführt – aus gutem Grund, da es ethisch kaum vertretbar ist, schwangere Frauen getestetes CBD geben zu lassen. Es gibt aber erste Hinweise aus Tierversuchen und Beobachtungsstudien:

  • In einer Mäusestudie wurde schwangeren Ratten CBD-Öl verabreicht. Die Föten wuchsen dabei deutlich langsamer und blieben kleiner als in der Kontrollgruppe. Zudem zeigten die „CBD-Kinder“ später langfristige Veränderungen: Sie waren aggressiver, überaktiver und hatten schlechtere Lernfähigkeiten als herkömmliche Mäuse. Wissenschaftler vermuten, dass CBD dabei wichtige Zellen und Blutgefäße in der Plazenta beeinträchtigt und damit die Nährstoffversorgung des Fötus einschränkt.
  • Allgemein ist bekannt, dass das Endocannabinoid-System bereits in der frühen Schwangerschaft aktiv ist und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung spielt. Da CBD dieses System beeinflusst, sind unvorhergesehene Effekte auf Embryo und Fötus nicht auszuschließen. Es ist denkbar, dass CBD in den kindlichen Organismus gelangt und beispielsweise die Hirnentwicklung beeinflusst.
  • Andere Studien deuten ebenfalls auf mögliche Komplikationen hin: Experimente mit Hühnereiern zeigten, dass sehr hohe Dosen von CBD zu Entwicklungsstörungen führen können. Die Ergebnisse aus Tierversuchen lassen vermuten, dass auch beim Menschen das Risiko für Wachstumsstörungen, niedriges Geburtsgewicht oder Frühgeburten steigen könnte, wenn CBD in der Schwangerschaft regelmäßig eingenommen wird.

Wichtig: Bislang sind diese Erkenntnisse vor allem tierexperimentell. Wie groß das Risiko für den Menschen genau ist, kann derzeit niemand sagen. Klar ist aber: In der Schwangerschaft sollte man lieber auf Nummer sicher gehen und jegliche Substanzen kritisch hinterfragen.

Ärzteempfehlungen und amtliche Warnungen

Angesichts der unsicheren Datenlage raten Experten und Behörden schwangeren Frauen zur Vorsicht:

  • Embryotox, das deutsche Beratungszentrum der Charité für Schwangerschaftsmedikamente, hat keinen Eintrag zu CBD-Öl. Das bedeutet: Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Hinweise oder offizielle Empfehlungen für CBD in der Schwangerschaft.
  • Ärzte und Hebammen weisen darauf hin, dass viele Medikamente und Naturstoffe in der Schwangerschaft nicht geprüft wurden. Sie empfehlen daher, alle Substanzen nur in Absprache mit dem Arzt zu verwenden.
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt ganz explizit davor, Cannabis oder CBD-Produkte während Schwangerschaft und Stillzeit zu verwenden. Grund: Es fehlen Studien, die die Sicherheit belegen.
  • Stillzeit: Auch während des Stillens wird von CBD abgeraten, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann und so das Baby belasten könnte.
  • Pillenpackungsbeilagen vieler CBD-Produkte weisen darauf hin, dass diese nicht für Schwangere zugelassen sind.

In Deutschland wird CBD meist als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Dennoch existieren auch hier keine offiziellen Zulassungen oder Studien für schwangere Frauen. Viele Gynäkologen warnen daher: Vermeiden Sie CBD während der Schwangerschaft, solange die möglichen Auswirkungen auf das Ungeborene nicht eindeutig geklärt sind.

Zusammengefasst: Wer schwanger ist, sollte in enger Absprache mit Frauenarzt oder Gynäkologen entscheiden, ob er CBD überhaupt braucht. Im Zweifelsfall gilt die Faustregel: Finger weg von CBD-Öl während der Schwangerschaft.

Sichere Alternativen zu CBD

Glücklicherweise gibt es für Schwangerschaftsbeschwerden zahlreiche gut erforschte Hausmittel und Therapien:

BeschwerdenSichere Alternativen
Übelkeit und ErbrechenIngwertee, Akupressur (Neiguan-Punkt), kleine Mahlzeiten
SchlafproblemeRegelmäßiger Tagesrhythmus, Entspannungsübungen, Meditation
RückenschmerzenSchwangerschaftsgymnastik, Massagen, Wärmflasche
Ängste und StressAtemübungen, Gespräche mit Hebamme/Arzt, Yoga für Schwangere

Außerdem kann sanfte CBD-Kosmetik (z.B. Salben oder Öle zur äußeren Anwendung) beruhigend wirken, da nur sehr geringe Mengen CBD über die Haut aufgenommen werden. Diese äußerliche Anwendung wird im Allgemeinen als unbedenklicher angesehen als das Einnehmen von CBD-Öl. Trotzdem gilt auch hier: Im Zweifelsfall lieber mit Experten sprechen.

Neben diesen Maßnahmen tut es besonders gut, dem eigenen Körper viel Ruhe und Pflege zu gönnen. Ein warmes Lavendelbad, leichtes Schwangerschaftsyoga oder sanfte Atemübungen können Stress reduzieren und den Schlaf verbessern. Ausreichend Flüssigkeit und eine ausgewogene Ernährung stärken die Abwehrkräfte. Bei starken Beschwerden oder Unsicherheiten suchen Sie am besten das Gespräch mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt – sie kennen oft weitere erprobte Methoden, um Beschwerden oder Ängste zu lindern.

FAQ: Häufige Fragen zu CBD in der Schwangerschaft

Ist CBD in der Schwangerschaft sicher?
Eine definitive Antwort gibt es nicht. Da es kaum Studien am Menschen gibt, gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Die meisten Ärzte empfehlen daher, auf CBD während der Schwangerschaft zu verzichten, um mögliche Risiken für das Baby zu vermeiden.

Kann CBD dem ungeborenen Baby schaden?
Tierversuche legen nahe, dass CBD die Plazenta passieren und die Entwicklung des Fötus stören kann. Mögliche Folgen könnten verringerte Nährstoffversorgung, Wachstumsstörungen oder langfristige Entwicklungsprobleme sein. Für den Menschen ist das Risiko bisher aber nicht genau belegt – es bleibt theoretisch sehr ernst zu nehmen.

Hilft CBD bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Schmerzen?
Einige Frauen berichten, dass ihnen CBD-Öl bei Übelkeit, Schlafproblemen oder Schmerzen hilft. Dies basiert jedoch auf persönlichen Erfahrungen, nicht auf Studien. Es ist daher fraglich, ob der mögliche Nutzen die unbekannten Risiken überwiegt. Ärzte raten generell dazu, vor der Einnahme alternative, geprüfte Methoden zu wählen und den Arzt zu konsultieren.

Was sagen Studien über CBD in der Schwangerschaft?
Für schwangere Frauen selbst gibt es fast keine Studien. Die Forschung bezieht sich meist auf Tiermodelle oder Labor-Experimente. Diese deuten darauf hin, dass CBD Auswirkungen auf Plazenta und Embryo haben kann. Humanstudien mit relevanten Ergebnissen stehen aktuell aus, weshalb sich das abschließende Urteil noch nicht ändert: Vorsicht!

Gibt es sichere Alternativen zu CBD für Schwangere?
Ja, es gibt viele bewährte Alternativen. Bei Übelkeit kann Ingwertee oder Akupressur helfen, bei Schmerzen spezielle Schwangerschaftsgymnastik oder Massagen. Für Schlafprobleme eignen sich Entspannungstechniken und ein fester Schlafrhythmus. Bei Stress können Atemübungen, Yoga oder Gespräche mit Fachleuten wirksam sein. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme über geeignete Maßnahmen.

Weitere Artikel aus dieser Kategorie


Weitere Artikel mit diesem Schlagwort


google.com, pub-3218111180354478, DIRECT, f08c47fec0942fa0