Suizidprävention: Lithium verhindert Selbstmord

11. Februar 2014

Lithium bringt viele Vorteile mit sich. Neben einer langfristigen stimmungsstabilisierenden Wirkung hat es auch einen rasch einsetzenden antisuizidalen Effekt. Bei vielen Selbstmordgefährdeten Menschen besteht Lithiummangel. 

Dieser Effekt wurde bereits Anfang der 90er Jahre nachgewiesen. Seither hat die Substanz einen besonderen Stellenwert inne, sowohl in den nationalen als auch in den internationalen Leitlinien. Auch ist eine aktive Verwendung zur Stimmungsstabilisierung bei affektiven Störungen vorhanden.

Doch die klinischen Erfahrungen zeigen nunmehr, dass Lithium keinesfalls nur eine stimmungsstabilisierende Wirkung hat. Auch im akuten Fall kann das Mittel rasch suizidprophylaktisch wirken.

Behandlung mit Lithium bei Selbstmordgefahr

Von einer Behandlung mit Lithium können viele Patienten profitieren, unter anderem Patienten mit klassischen affektiven Krankheitsbildern wie bipolaren Störungen oder Depressionen. Dies bestätigt unter anderem die Arbeitsgruppe Suizidforschung am Uniklinikum in Dresden.

Nunmehr soll eine Studie die Forschungen unterstützen. Hierfür werden 250 Patienten eingeschlossen, die mittelgradig schwere Depressionen und ein bestimmtes Maß an suizidalen Symptomen aufweisen. Es soll damit gezeigt werden, dass die antisuizidale Wirkung von Lithium sofort einsetzt, so dass auch die Akzeptanz des Wirkstoffs in der Akutversorgung erhöht werden kann.

Lithium bislang unterrepräsentiert

Hinsichtlich der Verschreibungshäufigkeit im Vergleich zu anderen Psychopharmaka ist Lithium bis dato unterrepräsentiert. Dies ist vor allem deshalb verwunderlich, weil im Rahmen der Suizidprävention nachweislich Behandlungserfolge mit der Substanz vorliegen.

Vor allem die Rolle des Hausarztes muss nachweislich in den Mittelpunkt gerückt werden. So ist es wichtig, dass Fortbildungen zum Thema Suizidalität für Hausärzte und andere Personen angeboten werden. So sollen sie mit diesem Thema konfrontiert werden.

Es ist nachweislich bekannt, dass Suizidgefährdete Personen unter anderem auch gegenüber ihren Hausärzten bei Untersuchungen Andeutungen machen, wenn sie einen solchen Gedanken gefasst haben. In jeglicher Hinsicht müssen Hinweise auf Lebensmüdigkeit oder gar Ankündigungen von Selbstmordabsichten ernst genommen werden.

Bei Suizidgefahr sofort zum Spezialisten

Patienten, die Andeutungen machen, dass sie suizidgefährdet sein könnten, müssen umgehend an einen Spezialisten überwiesen werden. Unter anderem sollten auch niederschwellige psychosoziale Angebote wie Krisen- und Beratungsdienste oder Telefonseelsorge angeboten werden. Diese bieten eine Hilfestellung und vor allem auch eine Unterstützung in derartigen Lebenskrisen.

Keinesfalls aber sollte das Thema auf die leichte Schulter genommen werden oder eine eigene Behandlung angestrebt werden. Gesundheitsschädigende Folgen können hier daraus entstehen.

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