Winterdepression: Symptomen und Ursachen vorbeugen

2. März 2015
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Auch wenn der meteorologische Frühling bereits eingesetzt hat, die dunkle Jahreszeit dominiert immer noch den Alltag der Menschen. Die sogenannte dunkle Jahreszeit macht sich auch in den Gemütern vieler Menschen bemerkbar. So gibt es zahlreiche Personen, die der Winterdepressionen verfallen sind. Die so genannte Winterdepression ist unter Wissenschaftlern dabei erst als solche seit dem Jahr 1987 bekannt.

Winterdepression: Saisonal abhängig

Hierbei handelt es sich um eine saisonal abhängige Depression. Daneben gibt es auch die so genannte Herbst Depression, die im Herbst ihren Anfang nimmt und mit zunehmender Helligkeit und Beginn des Frühjahrs wieder spontan verschwindet. Nahezu jeder vierte Bürger in Deutschland leidet unter Gemütsstimmungsschwankungen im Winter.

Symptomatik

Diese machen sich insbesondere bemerkbar durch eine gedrückte Stimmung, durch ein vermehrtes Schlafbedürfnis, allgemeine Antriebsarmut sowie dem gesteigerten Verlangen nach Süßigkeiten. Personen mit einer echten Winterdepression hingegen sind gekennzeichnet vor allem durch die Symptome zunehmender Interessenlosigkeit, einer gedrückten Stimmung, Heißhunger-Attacken und einem gesteigerten Schlafbedürfnis.

Darüber hinaus gesellen sich aber auch oft körperliche Symptome wie Herzrasen, Hitzewallungen oder Kopfschmerzen hinzu. Vielfach sind diese Beschwerden auch mit einer Gewichtszunahme verbunden.

Während andere Formen der Depression mit Appetitverlust und Gewichtsabnahme sowie Schlaflosigkeit einhergehen, lässt sich die Winterdepression mit nahezu den konträren Symptomen im Hinblick auf die Gewichtsveränderungen sowie dem Appetit und dem Schlafbedürfnis definieren. Erstmals treten die Symptome bei den meisten Personen auf, die sich im 20. Lebensjahr oder darüber befinden.

Relikt der Evolution

Auffällig ist, dass mit zunehmendem Alter und damit einhergehenden verändertem Hormonspiegel die Beschwerden der Winterdepression zunehmen. Grundsätzlich stellt die Form der saisonal abhängigen Depression evolutionsgeschichtlich die Vorbereitung auf den Winterschlaf dar.

Weil der Mensch jedoch keinen Winterschlaf hält, zeigen sich mit zunehmend kürzeren Perioden des Tageslichts und fallenden Temperaturen die Symptome der saisonal abhängigen Depression. Verantwortlich für die hormonelle Veränderung ist die Zirbeldrüse im Gehirn.

Diese reagiert auf den abnehmenden Lichteinfall im Herbst und Winter und produziert während der dunklen Jahreszeit vermehrt das Hormon Melatonin. Das Hormon hemmt den Antrieb und besitzt zudem eine schlaffördernde Wirkung.

Schwere Form der saisonal abhängigen Depression: Gefahr des Suizids

Die Symptome der Winterdepression sollten nicht verharmlost werden. Denn neben den bisher beschriebenen Symptomen gesellen sich auch mitunter Symptome hinzu, die denen einer herkömmlichen Depression gleichkommen.

Diese können gekennzeichnet sein durch das Gefühl von Hoffnungslosigkeit, vermehrter Anspannung, zunehmender emotionaler Unausgeglichenheit, Angst vor der Zukunft, einem unentschlossenen Verhalten, Mutlosigkeit und zum Teil auch einem Gefühl nicht mehr leben zu wollen.

Gerade Letzterer Punkt stellt eine große Gefahr dar. Denn auch die Winterdepression kann im schlimmsten Fall durch eine Suizidhandlung enden. Insbesondere bei der schweren Winterdepression können Suizidhandlungen auftreten.

Wie lässt sich den Symptomen vorbeugen?

Bei einer leichten Form der saisonal abhängigen Depression spricht man eher von dem so genannten “Winter-Blues“. Letztere Form ist gekennzeichnet durch eine vorübergehende melancholische Stimmung, die ihren Ausdruck in dem verminderten Lichteinfall findet und keinen Grund zur Besorgnis gibt. Die schwere Form hingegen ist dringend behandlungsbedürftig. Wie lässt sich aber einer Winterdepression und den damit verbundenen Symptom vorbeugen?

Zunächst einmal bedarf es der Abklärung durch den Hausarzt und gegebenenfalls der Überweisung an einen Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Der Facharzt wird dabei den Schweregrad Erkrankung feststellen und dementsprechend die Behandlung einleiten.

Neben einem intensiven Anamnesegespräch wird vor allem auch der Hormonspiegel im Blut untersucht sowie eine Sonographie durchgeführt. Insbesondere wird dabei differenzialdiagnostisch eine mögliche körperliche Ursache ausgeschlossen.

Dabei können sowohl Nebenwirkungen von Medikamenten Symptome einer Depression verursachen wie auch Formen der Demenz, ein Vitamin B 12-Mangel und eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Weil der verminderte Lichteinfall eine der Hauptursachen für die Herbst-beziehungsweise Winterdepression ist, sollte ein regelmäßiger Spaziergang an der frischen Luft in der dunklen Jahreszeit möglichst häufig durchgeführt werden.

Wichtig: Ein ausgeglichener Serotoninspiegel

Dabei wird nicht nur der Stoffwechsel angeregt, sondern auch bei Tage der Lichteinfall möglichst häufig für den eigenen Hormonspiegel im positiven Sinne ausgenutzt. Dabei kommt es zu einer Erhöhung des Serotonin-Spiegels und einer damit verbundenen Steigerung der Stimmungslage. Zudem sollte eine möglichst ausgewogene Ernährung mit großen Anteilen von Obst und Gemüse auf dem täglichen Speiseplan stehen.

In der dunklen Jahreszeit sind auch Süßigkeiten, und hier besonders Schokolade zu empfehlen. Denn auch die Schokolade verursacht im Körper eine Serotonin-Erhöhung und damit eine Stimmungsaufhellung. Auch in den eigenen vier Wänden lässt sich bezüglich einer stimmungserhellenden Wirkung einiges unternehmen. So bieten Rottöne, Gelbtöne und Orangetöne eine positive Wirkung auf das Gemüt.

Farbenfrohe Raumgestaltung

Dies geschieht deshalb, weil die Farben an das Sonnenlicht erinnern und damit eine gewisse autosuggestive Wirkung auf das Gehirn ausüben. Auch die Dekoration des Tisches mit Blumen erinnert an den Frühling und kann die Stimmungslage steigern. Gleichermaßen können auch bestimmte Düfte wie Jasminöl und Duftnoten die an Blumen erinnern, die Stimmung erhellen. Auch hier wird dem Gehirn vorgegaukelt, es sei Sommer. Durch an den Sommer erinnernde Musik kann die Stimmungslage ebenfalls positiv beeinflusst werden.

Eventuell empfiehlt sich bei starken Symptom der Winterdepression beziehungsweise zur Prophylaxe auch die so genannte Lichttherapie. Diese erfolgt mit einer Intensität von rund 2500 Lux. Im normalen Raum einer Wohnung beträgt die Luxstärke hingegen lediglich 100 bis 200. All diese Maßnahmen können die Symptome einer Winterdepression entweder abmildern oder sogar gänzlich verhindern.

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