Was essen bei Fieber? Tipps für Optimale Ernährung bei hoher Temperatur

Inhaltsverzeichnis
Was essen bei Fieber? Die besten Ernährungstipps für schnelle Genesung
Fieber schwächt den Körper, raubt Energie und entzieht Flüssigkeit. Die richtige Ernährung bei Fieber kann Beschwerden lindern, den Heilungsprozess fördern und das Immunsystem stärken.
Mit gezielter Lebensmittelauswahl, praktischen Tipps und konkreten Ernährungsplänen unterstützen Sie Ihren Körper optimal. Lesen Sie jetzt, wie Sie mit der passenden Ernährung bei Fieber schneller wieder fit werden – für Erwachsene und Kinder.
Fieber ist keine Krankheit, sondern ein wichtiges Symptom und eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Die erhöhte Temperatur hilft, Krankheitserreger zu bekämpfen. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf, der Appetit sinkt und der Flüssigkeitsverlust nimmt zu. Mit der passenden Ernährung helfen Sie Ihrem Körper, die Krankheit besser zu überstehen und schneller zu genesen.
Warum ist Ernährung bei Fieber so wichtig?
Fieber bringt den Körper an seine Grenzen. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und der Kalorienverbrauch steigt deutlich an. Pro Grad Celsius über der Normaltemperatur erhöht sich der Energiebedarf um etwa 10 bis 20 Prozent. Gleichzeitig verlieren Sie durch Schwitzen, schnellere Atmung und gelegentliches Erbrechen oder Durchfall viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe.
Die Folge: Der Körper braucht mehr Energie, Vitamine, Mineralstoffe und vor allem Flüssigkeit. Doch viele Menschen haben bei Fieber keinen Appetit. Deshalb ist es wichtig, auf leicht verdauliche, nährstoffreiche und bekömmliche Speisen zu setzen, die den Organismus nicht zusätzlich belasten.
Flüssigkeitszufuhr bei Fieber: Wasser trinken das A und O
Bei Fieber ist Trinken wichtiger als Essen. Schon ein leichter Flüssigkeitsmangel kann die Symptome verschlimmern und zu Kopfschmerzen, Schwäche, Kreislaufproblemen oder sogar Verwirrtheit führen. Der Flüssigkeitsbedarf steigt mit der Temperatur. Erwachsene sollten mindestens 2 bis 3 Liter pro Tag trinken, Kinder je nach Körpergewicht entsprechend weniger, aber auch deutlich mehr als sonst.
Tabelle Flüssigkeitsbedarf bei Fieber
Alter | Flüssigkeitsbedarf normal | Zusatz bei Fieber (pro °C) |
1-4 Jahre | 820 ml | +10-15% |
4-7 Jahre | 940 ml | +10-15% |
7-10 Jahre | 970 ml | +10-15% |
10-13 Jahre | 1170 ml | +10-15% |
13-15 Jahre | 1330 ml | +10-15% |
Erwachsene | 2-2,5 Liter | +0,5 Liter pro Grad |
Tipp: Bieten Sie kühle, aber nicht eiskalte Getränke in kleinen Schlucken an. Besonders geeignet sind Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, verdünnte Säfte oder klare Brühen.
Geeignete Getränke bei Fieber
- Wasser (still oder mit wenig Kohlensäure)
- Kräutertees (z. B. Lindenblüten-, Kamillen- oder Pfefferminztee)
- Früchtetees (z. B. Hagebutte, Holunder, Apfel)
- Verdünnte Obstsäfte (z. B. Apfelsaftschorle)
- Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe
- Elektrolytlösungen (bei starkem Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall)
Wichtig: Vermeiden Sie koffeinhaltige, stark gezuckerte und alkoholische Getränke. Sie entziehen dem Körper zusätzlich Flüssigkeit und belasten den Kreislauf.
Was essen bei Fieber? Die besten Lebensmittel
Der Körper braucht bei Fieber leicht verdauliche, nährstoffreiche und möglichst fettarme Kost. Schwere, fettige oder stark gewürzte Speisen belasten die Verdauung und können Übelkeit oder Durchfall verstärken. Setzen Sie auf kleine Portionen, die regelmäßig angeboten werden.
Übersicht Tabelle: Geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei Fieber
Geeignet | Nicht geeignet |
Klare Brühen und Suppen | Frittierte und fettige Speisen |
Zwieback, Toast, Cracker | Scharfe Gewürze |
Reis, Kartoffeln, Nudeln (ohne viel Fett) | Süßigkeiten, Gebäck |
Haferbrei, Grießbrei, Milchreis | Fertiggerichte mit Zusatzstoffen |
Püriertes Obst (z. B. Apfelmus, Banane) | Alkohol, koffeinhaltige Getränke |
Gedünstetes Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini) | Kohl, Bohnen, blähendes Gemüse |
Naturjoghurt, Quark (bei guter Verträglichkeit) | Milchshakes, Sahneprodukte |
Die Top 7 Lebensmittel bei Fieber
- Hühnersuppe: Wissenschaftlich belegt, entzündungshemmend, liefert Flüssigkeit, Mineralstoffe und Eiweiß.
- Haferbrei: Sanft zum Magen, enthält Beta-Glucane, die das Immunsystem unterstützen.
- Banane: Reich an Kalium, leicht verdaulich, liefert schnelle Energie.
- Apfelmus: Gut verträglich, enthält Pektin, das den Magen beruhigt.
- Kartoffelpüree: Mild, sättigend, liefert Kohlenhydrate und Mineralstoffe.
- Gedünstetes Gemüse: Schonende Zubereitung erhält Vitamine und Mineralstoffe.
- Naturjoghurt: Unterstützt die Darmflora, liefert Eiweiß und Calcium.
Obst und Gemüse: Vitamine für das Immunsystem
Frisches Obst und Gemüse versorgt den Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Besonders Vitamin C (z. B. in Zitrusfrüchten, Paprika, Beeren, Brokkoli) und Vitamin A (z. B. in Karotten, Kürbis, Spinat) stärken die Abwehrkräfte.
Tipp: Pürieren Sie das Obst oder bereiten Sie einen Smoothie zu, wenn das Kauen schwerfällt. Gedünstetes Gemüse ist leichter verdaulich als Rohkost.
Eiweiß bei Fieber: Wichtiger Baustein für die Genesung
Bei längerem Fieber steigt der Eiweißbedarf, weil der Körper Gewebe abbaut. Mageres Fleisch, Fisch, Eier, Joghurt oder Quark sind gute Eiweißquellen, wenn sie gut vertragen werden. Bei Appetitlosigkeit reicht aber auch eine rein pflanzliche Kost für einige Tage aus.
Ernährung bei Fieber: Praktische Tipps für den Alltag
Kleine Portionen, häufige Mahlzeiten
Der Appetit ist bei Fieber meist gering. Zwingen Sie sich oder Ihr Kind nicht zum Essen. Bieten Sie stattdessen regelmäßig kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten an. Hören Sie auf Ihren Körper – er weiß am besten, wann und wie viel Nahrung er braucht.
Leicht verdauliche Kost bevorzugen
Leichte Kost wie Suppen, Pürees, Breie oder Kompott sind besonders verträglich. Sie liefern Energie, Vitamine und Mineralstoffe, ohne den Verdauungstrakt zu belasten.
Schonende Zubereitung
Gedämpftes, gekochtes oder püriertes Essen ist besser verträglich als Gebratenes oder Frittiertes. Verzichten Sie auf scharfe Gewürze und zu viel Salz.
Appetitlosigkeit: Was tun?
Appetitlosigkeit ist bei Fieber normal und kein Grund zur Sorge, solange ausreichend getrunken wird. Nach ein bis zwei Tagen kehrt der Appetit meist zurück. Bieten Sie in dieser Zeit kleine Snacks wie Zwieback, Banane oder Apfelmus an.
Tipp: Ein Löffel Honig im Tee oder Joghurt kann den Geschmack verbessern und liefert schnelle Energie.
Tabelle Beispiel Ernährungsplan bei Fieber (3 Tage)
Mahlzeit | Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 |
Frühstück | Haferbrei mit Banane | Grießbrei mit Apfelmus | Naturjoghurt mit Honig |
Mittag | Klare Hühnerbrühe mit Reis | Kartoffelpüree mit gedünsteten Karotten | Gemüsesuppe mit Nudeln |
Snack | Zwieback, Apfelmus | Banane, Cracker | Kompott, Toast |
Abendessen | Gemüsebrühe mit Zucchini | Reisbrei mit Birnenpüree | Quark mit pürierten Beeren |
Elektrolyte und Mineralstoffe: Warum sie bei Fieber so wichtig sind
Mit dem Schweiß verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Ein Mangel kann zu Schwäche, Muskelkrämpfen oder Herzrhythmusstörungen führen. Besonders bei hohem Fieber, starkem Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall ist der Ausgleich dieser Verluste entscheidend.
Geeignete Elektrolytquellen:
- Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe (leicht gesalzen)
- Elektrolytlösungen aus der Apotheke (bei Bedarf)
- Bananen (Kalium)
- Kartoffeln (Kalium, Magnesium)
- Verdünnte Fruchtsäfte (z. B. Apfelsaftschorle)
Tipp: Bei starkem Flüssigkeitsverlust (z. B. bei Kindern, älteren Menschen oder bei Durchfall) kann eine selbstgemachte Elektrolytlösung helfen. Dazu einen halben Teelöffel Salz und sechs Teelöffel Zucker in einen Liter abgekochtes Wasser geben.
Mikronährstoffe und Immunsystem: Vitamine und Spurenelemente
Vitamin C
Fördert die Bildung und Funktion von Immunzellen, wirkt antioxidativ und kann die Krankheitsdauer verkürzen. Enthalten in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli, Beeren und Hagebutte.
Zink
Unterstützt die Immunabwehr und die Bildung von Antikörpern. Zink ist in Haferflocken, Nüssen, Fleisch, Linsen und Milchprodukten enthalten. Eine zusätzliche Einnahme von Zinkpräparaten ist ohne ärztliche Empfehlung nicht notwendig.
Vitamin D
Stärkt das Immunsystem und kann Infektionen vorbeugen. Im Winter ist ein Mangel häufig. Lassen Sie den Vitamin-D-Spiegel bei häufigen Infekten vom Arzt überprüfen.
Weitere wichtige Nährstoffe
- Vitamin A (Karotten, Spinat, Kürbis)
- Vitamin B12 (Milchprodukte, Eier, Fleisch)
- Selen (Nüsse, Fisch, Eier)
- Folsäure (grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte)
- Eisen (Fleisch, Linsen, Haferflocken)
Tipp: Eine abwechslungsreiche, bunte Ernährung deckt den Bedarf an Mikronährstoffen meist ausreichend ab.
Was sollte man bei Fieber vermeiden?
Nicht jedes Lebensmittel ist bei Fieber geeignet. Einige Speisen und Getränke können den Körper zusätzlich belasten oder die Heilung verzögern.
Lebensmittel, die Sie bei Fieber meiden sollten
- Fettige, frittierte und schwer verdauliche Speisen
- Stark gewürzte und scharfe Gerichte
- Süßigkeiten, Gebäck und zuckerhaltige Getränke
- Alkohol und koffeinhaltige Getränke
- Fertiggerichte mit vielen Zusatzstoffen
- Blähende Gemüsesorten (z. B. Kohl, Bohnen, Zwiebeln)
- Milchprodukte in großen Mengen (bei Unverträglichkeit oder Schleimbildung)
Warum sind diese Lebensmittel ungünstig?
Fettige und stark gewürzte Speisen belasten den Verdauungstrakt und können Übelkeit oder Durchfall verstärken. Zuckerreiche Lebensmittel schwächen das Immunsystem und fördern Entzündungen. Alkohol und Koffein entziehen dem Körper zusätzlich Flüssigkeit und können den Kreislauf belasten.
Fieber bei Kindern: Ernährungstipps für kleine Patienten
Kinder haben bei Fieber oft weniger Appetit als Erwachsene. Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Essen, sondern bieten Sie regelmäßig kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten an. Wichtig ist vor allem, dass Ihr Kind genug trinkt.
Geeignete Lebensmittel für Kinder mit Fieber
- Gemüsebrühe oder Hühnersuppe
- Reisbrei oder Grießbrei
- Apfelmus oder pürierte Banane
- Zwieback, Toast, Cracker
- Naturjoghurt (bei guter Verträglichkeit)
- Gedünstetes Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini)
Tipp: Eiswürfel aus Früchtetee oder verdünntem Saft sind bei Kindern beliebt und helfen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Was tun bei Appetitlosigkeit?
Bieten Sie alle 2 Stunden kleine Portionen an. Fingerfood wie Gurkensticks oder Weintrauben kann das Essen erleichtern. Wenn das Kind gar nichts essen möchte, ist das für ein bis zwei Tage unproblematisch – solange es ausreichend trinkt.
Warnsignale: Wann zum Arzt?
- Fieber über 40°C länger als 24 Stunden
- Verweigerung aller Flüssigkeit
- Hautausschlag, steifer Nacken, Krampfanfälle
- Bewusstseinsstörungen oder starke Schwäche
Ernährung bei Fieber im Alter und bei chronischen Krankheiten
Ältere Menschen und chronisch Kranke sind bei Fieber besonders gefährdet, weil sie schneller dehydrieren und ihr Kreislauf empfindlicher reagiert. Auch der Appetit ist oft noch stärker eingeschränkt.
Ernährungstipps für Senioren
- Regelmäßig kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten anbieten
- Suppen und Brühen als Hauptbestandteil der Ernährung
- Pürierte Speisen oder Breie, wenn das Kauen schwerfällt
- Angereicherte Getränke (z. B. mit Malz, Honig oder Proteinpulver)
- Elektrolytlösungen bei starkem Schwitzen oder Durchfall
Tipp: Achten Sie bei älteren Menschen besonders auf Anzeichen von Flüssigkeitsmangel (trockene Schleimhäute, Verwirrtheit, niedriger Blutdruck).
Ernährung bei Fieber und Magen-Darm-Infekt
Bei Fieber durch Magen-Darm-Infekte ist der Verdauungstrakt besonders empfindlich. Hier gilt: So wenig wie nötig, so viel wie möglich. Verzichten Sie auf schwer verdauliche Speisen und setzen Sie auf Schonkost.
Geeignete Schonkost bei Magen-Darm-Infekt
- Zwieback, Toast, Cracker
- Reis, Kartoffelpüree
- Apfelmus, Banane
- Karottensuppe oder Möhrenbrei
- Flüssigkeit in kleinen Portionen (Wasser, Tee, klare Brühe)
Tipp: Vermeiden Sie Milchprodukte, Rohkost, blähende Gemüse und stark gewürzte Speisen, bis die Beschwerden abgeklungen sind.
Hausmittel und bewährte Rezepte bei Fieber
Hühnersuppe: Das klassische Hausmittel
Hühnersuppe liefert Flüssigkeit, Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Sie wirkt entzündungshemmend, fördert das Schwitzen und kann die Krankheitsdauer verkürzen.
Rezept für Hühnersuppe:
- 1 Suppenhuhn, 2 Karotten, 1 Stange Sellerie, 1 Zwiebel, Petersilie, Salz
- Alles zusammen in 2 Liter Wasser aufkochen, 90 Minuten köcheln lassen, abseihen und nach Geschmack würzen.
Ingwertee: Wärmt und wirkt antibakteriell
Ingwertee lindert Halsschmerzen, fördert das Schwitzen und regt das Immunsystem an.
Zubereitung:
- 2-3 Scheiben frischer Ingwer mit 500 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, mit Honig und Zitrone verfeinern.
Apfelmus und Bananenbrei: Sanft zum Magen
Beide liefern schnell Energie, sind leicht verdaulich und enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.
Häufige Fragen zur Ernährung bei Fieber
Muss ich bei Fieber essen, auch wenn ich keinen Appetit habe?
Nein, Sie sollten sich nicht zum Essen zwingen. Wichtig ist vor allem, ausreichend zu trinken. Nach ein bis zwei Tagen kehrt der Appetit meist zurück.
Welche Hausmittel sind bei Fieber besonders hilfreich?
Hühnersuppe, Kräutertees (Lindenblüte, Kamille), Ingwertee, Apfelmus und Bananenbrei sind bewährte Hausmittel, die den Körper unterstützen.
Wie kann ich den Elektrolythaushalt ausgleichen?
Mit Brühen, Elektrolytlösungen, Bananen, Kartoffeln und verdünnten Fruchtsäften können Sie Elektrolytverluste ausgleichen.
Was tun, wenn das Fieber länger anhält?
Suchen Sie einen Arzt auf, wenn das Fieber länger als drei Tage besteht, sehr hoch ist oder mit starken Beschwerden wie Atemnot, Krampfanfällen oder Bewusstseinsstörungen einhergeht.
Fazit: Die richtige Ernährung bei Fieber – Ihr Weg zur schnellen Genesung
Die Ernährung bei Fieber sollte leicht, bekömmlich und nährstoffreich sein. Trinken steht an erster Stelle, gefolgt von kleinen, leicht verdaulichen Mahlzeiten. Suppen, Brühen, Breie, gedünstetes Gemüse und püriertes Obst sind ideal. Verzichten Sie auf fettige, stark gewürzte und zuckerreiche Speisen. Hören Sie auf Ihren Körper, gönnen Sie sich Ruhe und achten Sie auf Warnsignale. So unterstützen Sie Ihr Immunsystem optimal und kommen schneller wieder auf die Beine.