Weibliche Gene schützen vor Autismus

28. Februar 2014
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Genmutationen sind für Männer schädlicher als für Frauen.

Aus diesem Grund sind mehr Männer als Frauen Autisten.

Genetiker konnten nun belegen, dass weibliche Gene als Schutz vor Autismus dienen.

Autisten sind hochbegabt

Autisten haben eine ungewohnte Art mit anderen Menschen zu kommunizieren, da sie sich nur schwer in andere Menschen hineinversetzen können. Viele, die von der Entwicklungsstörung betroffen sind, verfügen über herausragende Fähigkeiten. Oftmals sind sie mathematisch hochbegabt.

Viele Autisten haben unglaubliche Talente. Andere wiederum sind in ihren geistigen Fähigkeiten stark eingeschränkt.

Mehr Männer sind Autisten

Eines ist besonders auffällig. Es sind mehr Männer als Frauen vom Autismus betroffen. Bei Jungen und Männern tritt die Entwicklungsstörung viermal häufiger auf als bei Mädchen und Frauen. Menschen mit besonders stark autistischen Störungen sollen sogar siebenmal häufiger unter den Männern zu finden sein, wie aus einer Studie von Eric Fombonne hervorgeht.

Laut Angaben von Stevenson & Schwartz & Schroer sollen zwischen 30 und 50 Prozent mehr Männer als Frauen aufgrund geistiger Behinderungen ärztlich behandelt werden.

Gibt es eine weibliche Schutzwirkung?

Darüber diskutieren Experten seit einigen Jahren. Sie vermuten, dass Frauen über eine weibliche Schutzwirkung verfügen, weshalb die Entwicklungsstörung bei ihnen seltener auftritt.

Vor kurzem haben Forscher die Schutzwirkung bei zweieiigen Zwillingen entdeckt. Bei Mädchen und Frauen zeigen sich autistische Züge erst ab einer höheren Schwelle als bei Männern.

Hinweise auf Schutzwirkung im Erbgut

Das Frauen scheinbar über eine Schutzwirkung verfügen, sei verblüffend sagte Sébastien Jacquemont, Genetiker und Mediziner an der Uniklinik Lausanne in der Schweiz.

Er hat Hinweise auf eine Schutzwirkung im Erbgut erstmals zufällig entdeckt. Die Ergebnisse wurden im ‚American Journal of Human Genetics‘ veröffentlicht.

Das Ziel war ein anderes

Jacquemont entdeckte die weibliche Schutzwirkung rein zufällig. Sein Ziel war ursprünglich ein anderes. Er wollte herausfinden, welche Mutationen im Erbgut zusammenarbeiten müssen, damit geistige Schwächen und autistische Züge überhaupt auftreten oder als solche erkennbar sind.

Dann entdeckte der Genetiker etwas Verblüffendes. Frauen haben, laut seiner Aussage, eine bessere Hirnentwicklung. Wenn sie von Genmutationen betroffen sind, kommen sie aus diesem Grund damit besser zurecht als Männer. Daher zeigen sich autistische Züge bei Frauen erst ab einer sehr hohen Schwelle.

Was versteht man unter Autismus?

Unter Autismus versteht man Entwicklungsstörungen verschiedenster Art, die leicht bis schwer sein können. Der sogenannte frühkindliche Autismus, der auch als Kanner-Syndrom bezeichnet wird, tritt in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes auf. Eines von 100 Kindern soll vom frühkindlichen Autismus betroffen sein. Bei den Jungen sogar einer von 70.

Autismus erkennen

Oft haben Autisten eine verspätete Entwicklung der Sprache oder eine nicht vorhandene Sprachentwicklung. Motorische Auffälligkeiten können ebenfalls Hinweise auf autistische Störungen sein. Häufig äußern sich die Betroffenen anhand von Lauten oder sie führen gleichmäßige und einheitliche Bewegungen aus, wie das Wedeln mit der Hand. Bei vielen Autisten sind soziale Schwächen, wie das Vermeiden von Augenkontakt, auffällig.

Weitere Formen von Autismus sind der sogenannte atypische Autismus und das Asperger-Syndrom. Sie sind weniger stark ausgeprägt, sodass die Sprachentwicklung meist normal ist und die Betroffenen eine sehr hohe Intelligenz aufweisen.

Frauen mit Entwicklungsstörungen

Die Ergebnisse von Jacquemont zeigen, dass Frauen mit Entwicklungsstörungen mehr schwere Mutationen haben als Männer und auch im Durchschnitt mehr Mutationen im Erbgut haben, auch wenn die Diagnose gleich ist, erklärte Joris Veltman, Genetik-Professor an der Radboud Universität Nijmegen in den Niederlanden.

 

 

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