Wutausbrüche erhöhen Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

5. März 2014
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Wutausbrüche erhöhen das Risiko einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, deutlich.

Dies geht aus einer US-amerikanischen Studie hervor.

Warum Wutanfälle gesundheitsschädlich sind, konnte bisher noch nicht geklärt werden.

Fünffaches Herzinfarkt-Risiko

Zwei Stunden nachdem sich ein Wutausbruch ereignet hat, soll sich das Herzinfarkt-Risiko laut einer US-amerikanischen Studie um das Fünffache erhöhen.

Warum das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, so stark ansteigt, ist bisher noch nicht geklärt. Die Wissenschaftler errechneten den Risikofaktor, indem sie die Zeiten, in denen eine Person ruhig und ausgeglichen ist, berücksichtigten.

Die Ergebnisse der Studie wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift ‚European Heart Journal‘ veröffentlicht.

Weitere gesundheitliche Risiken durch Wutanfälle

Durch Wutausbrüche soll nicht nur das Herzinfarkt-Risiko stark ansteigen, sondern auch Schlaganfälle können begünstigt werden. Das Risiko nach einem Ausraster einen Hirnschlag zu erleiden, erhöht sich laut der Studie um das Dreifache.

Ferner können Wutanfälle zu Herzrhythmusstörungen führen, die wiederum verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können.

Risiko bei Herzpatienten gesteigert

Für die Studie wurden Daten von jeweils neun Untersuchungen, von Personen, die zu Wutanfällen neigten, ausgewertet.

Aus einem Dokument gingen 5.000 Fälle von Herzproblemen und mindestens 800 Schlaganfälle hervor.

Mit Hilfe der ausgewerteten Patientendaten konnte nun der Verdacht bestätigt werden, dass besonders starke Emotionen wie ein Wutanfall zu einem Herzinfarkt oder Hirnschlag führen kann. Die Ursache dafür ist jedoch immer noch unklar.

Einzelner Wutausbruch birgt noch kein Risiko

Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden betrifft, laut der Studie, insbesondere Menschen, die bereits Herz-Kreislauf-Probleme haben. Durch Wut kann das Risiko zusätzlich gesteigert werden.

Elizabeth Mostofsky von der Harvard School of Public Health erklärte, dass die Gefahr einen Herzinfarkt zu erleiden, bei einem einzelnen Wutausbruch relativ niedrig sei. Bei Menschen, die häufig wütend sind, würde das Risiko jedoch deutlich ansteigen.

158 erleiden einen Herzinfarkt

Personen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, erleiden häufiger einen Herzinfarkt nach einem Wutanfall. Auch Menschen, die an Diabetes leiden, sollen hiervon betroffen sein.

Der Studie zufolge erleiden von 10.000 Personen, die täglich fünf Wutausbrüche haben, 158 Menschen einen Herzinfarkt. Von 10.000 Menschen mit Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufige Wutanfälle haben, bekommen rund 660 einen Herzinfarkt.

Warum sind Wutausbrüche so gefährlich?

Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt. Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass frühere Untersuchungen belegen, dass psychologischer Stress zu einem schnelleren Herzschlag führt und gleichzeitig auch den Blutdruck erhöht.

Dies könne zu Blutgerinnseln oder Entzündungen führen. Mehrere US-Spezialisten empfehlen aus diesem Grund, ‚chronisch mentalen Stress‘ zu reduzieren.

Wut ist schädlich für die Gesundheit

Dies ergab eine Langzeitstudie italienischer Wissenschaftler vom Institut für klinische Physiologie in Pisa. Wut hat einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit. Durch negative Gefühle wie Aggressionen, Depressionen, Wut und Feindseligkeit werde vor allem das Herz von Herzinfarktpatienten belastet, hieß es.

Die Patienten sollten nicht nur Medikamente einnehmen, sondern außerdem einen positiven Lebenswandel vollziehen. Herzpatienten, die sich nach einem Herzinfarkt, häufig ärgern oder sich gestresst fühlen, haben eine deutlich schlechtere Prognose als Patienten, die einen positiven Lebenswandel herbeiführten.

Heilung durch Glückseligkeit

Die Forscher erklärten, dass positive Gefühle die Heilungschancen sogar begünstigen könnten. Mitgefühl, Phantasie, das Gefühl von Geborgenheit und spirituelle Interessen, können der Studie zufolge Heilungschancen drastisch verbessern.

Gegen häufige Wutanfälle können Entspannungstechniken wie autogenes Training oder die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson helfen.

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