Noroviren mit Zitronensaft bekämpfen

28. August 2015
Zitronensaft gegen Noroviren einsetzenNoroviren mit Zitronensaft bekämpfen

Noroviren sind insbesondere in Kliniken und Altenheimen, aber auch in Kindergärten und Schulen ein großes Problem. Immer wieder kommt es vor, dass mehrere Personen sich mit den Viren anstecken und unter heftigen Magen-Darm-Beschwerden leiden.

Insbesondere im Hinblick auf eine Prävention wurde bisher stets mit einfachen Hygienemaßnahmen gearbeitet. Mithilfe von Flächendesinfektion und Händedesinfektion wurde bislang versucht, den Infektionen mit Noroviren habhaft zu werden.

Vielfach ist der Erfolg jedoch nur mangelhaft. Bereits aus der Naturheilkunde ist die besondere Wirkung von Zitrusfrüchten auf die Gesundheit bekannt. Diese Wirkung hat nun eine Studie bestätigt.

Noroviren-Infektion wird fäkal-oral erworben

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zitronensäure Noroviren-Infektionen verhindern kann und offenbar auch bei bereits bestehenden Noroviren-Infektionen eine Wirkung zeigt. Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass Zitronensäure gegen Noroviren hilft. Dabei bindet die Zitronensäure an die Viren.

Die Viren werden dabei laut Studienergebnissen daran gehindert, menschliche Zellen zu befallen. Eine Infektion mit Noroviren äußert sich in plötzlich einsetzenden heftigen Magen-Darm-Beschwerden.

Derartige Krankheitsfälle treten insbesondere in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern, aber auch auf Kreuzfahrtschiffen auf. Noroviren sind hoch ansteckend und werden “fäkal-oral“ übertragen.

Durch verunreinigte Lebensmittel oder über verunreinigte Hände gelangt das Virus auf andere Personen und infiziert sie.

Tests mit „virus-like particles weist Wirkung nach

Der Virologe Grant Hansman von der Universität Heidelberg betont, dass es wichtig ist, ein Desinfektionsmittel zur Hand zu haben, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Frühere Beobachtungen von Wissenschaftlern deuteten bereits darauf hin, dass bestimmte Fruchtextrakte, insbesondere von Zitrusfrüchten die Ausbreitung von Noroviren reduzieren konnten.

Grant Hansman entdeckte bereits während seiner Tätigkeit am National Institutes of Health in den USA, dass Citrat an Kapselproteine von Noroviren binden kann. In der Studie verfolgte der Heidelberger Virologe die in den USA gemachten Erkenntnisse weiter und testete mithilfe so genannter “virus-like particles“, dabei handelt es sich um leere Virus-Proteinkapseln mit denselben Oberflächeneigenschaften wie Viren sie auch haben, wie das Citrat sich auf die Noroviren auswirkt.

Überprüfung erfolgte mittels Röntgenstrukturanalyse

Die Studie von Hansmann und seinen Kollegen des Deutschen Krebsforschungszentrums sowie der University of New South Wales in Australien belegt, dass die Viruspartikel ihre Gestalt nach der Bindung an das Citrat verändern.

Mithilfe einer so genannten Röntgenstrukturanalyse wurde aus Zitronensaft gewonnenes Citrat hinsichtlich seiner Eigenschaften untersucht und dabei wurde festgestellt, dass der Zitronensaft beziehungsweise das darin enthaltene Citrat genau an die Stelle ankoppelt, mit der das Virus bei der Infektion den Kontakt zu den menschlichen Körperzellen sucht.

Studie wurde bereits publiziert

Hansman geht davon aus, dass bereits ein paar Tropfen Zitronensaft für die Kontamination beider Hände ausreichen könnte. Das Ziel weiterer Forschung liegt nun darin, herauszufinden, ob der Zitronensaft auch in der Lage ist, eine bereits erfolgte Infektion mit Noroviren zu lindern. Durch die gewonnenen Erkenntnisse, kann eine einfache und ökologisch durchzuführende Händedesinfektion erfolgen.

Gleichzeitig könnte die Forschung von Hansman und seinen Kollegen auch dazu animieren, im Hinblick auf andere Viren eine ähnliche Wirkung ableiten zu können.

Insbesondere die weitergehende Forschung im Hinblick darauf, ob eine bereits erfolgte Infektion mit Noroviren durch Zitronensäure behandelt werden kann, dürfte von besonderem Interesse sein. In dem renommierten Fachmagazin “Virology“ wurden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht. Die Studie können Sie hier einsehen.

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