Rückenschmerzen können psychisch bedingt sein

10. März 2015
Psychosomatik, Rückenschmerzen als SymptomRückenschmerzen können psychische Ursachen haben

Rückenschmerzen können unterschiedliche Ursachen aufweisen und was selten bedacht wird, ist die Tatsache, dass Rückenschmerzen nicht nur somatische, also körperliche, Ursachen haben können, sondern auch psychische.

Bei Rückenschmerzen sollte immer auch an die eigene Psyche gedacht werden

Experten raten deshalb Patienten, darauf zu achten, wann genau die Rückenschmerzen auftreten und nach welchen möglicherweise psychisch belastenden Ereignissen diese auftreten.

Sätze wie “du hast dein Päckchen zu tragen“ oder “der Druck lastet auf einem“ dokumentieren die Verbindung zwischen Körper und Seele. Berufliche Überforderung oder Überforderung im persönlichen Bereich können für Rückenschmerzen nämlich genauso verantwortlich sein wie eine Zerrung oder ein Sturz.

Psychische Entlastung kann Besserung der Schmerzen bei psychischer Ursache herbeiführen

Insbesondere Patienten, die über einen längeren Zeitraum Rückenschmerzen haben und oftmals Analgetika, also Schmerzmittel, einnehmen, sollten nicht nur einen Orthopäden zurate ziehen, sondern auch einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie.

Insbesondere die Tatsache, dass Operationen im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls kaum wirksam sind und in vielen Fällen auch eine konservative Therapie genauso hilft, sollte aufhorchen lassen.

Neben Methoden wie der progressiven Muskelentspannung können aber auch sportliche Betätigung und vor allem ein aktiver Stressabbau die eigene berufliche und persönliche Situation so verbessern, so dass die Rückenschmerzen im günstigsten Falle vollständig verschwinden.

Aber auch Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und Autogenes Training können helfen Rückenschmerzen mit einer psychischen Ursache zu beheben.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Ursache zwar psychischer Natur ist, die Rückenschmerzen sich oftmals aber nicht nur als Symptom äußern, sondern auch in körperlich nachweisbaren Verspannungen.

Insofern stellt die optimale Therapie eine Kombination aus orthopädischer Behandlung, Krankengymnastik und psychologische Unterstützung durch einen Psychologen beziehungsweise Facharzt für Psychosomatik dar.

Der Begriff der Psychosomatik

Um den Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und psychischen Ursachen verstehen zu können, bedarf es einer genauen Definition des Begriffs der Psychosomatik. Im medizinischen Sinne betrachtet man unter Psychosomatik die Verbindung von psychischen Reaktionen im Bereich der Gesundheit und Krankheit mit körperlichen Vorgängen.

Im Klartext bezeichnet die Lehre der Psychosomatik einen ganzheitlichen Ansatz, der keine Loslösung der psychischen und körperlichen Komponenten gestattet.

Demnach können psychische Belastungen körperliche Reaktionen hervorrufen und körperliche Reaktionen können aber auch gleichsam einhergehen mit psychischer Belastung. Beide Komponenten ergänzen sich somit.

Der Fachbereich der Medizin, der sich mit diesem Phänomen beschäftigt, ist die Psychosomatische Medizin. Im Bereich der Psychosomatischen Medizin werden sowohl körperliche Erkrankungen wie auch ihre biologischen und psychosozialen Aspekte betrachtet.

Formen möglicher psychosomatischer Krankheitsbilder

Ein Beispiel hierfür stellt die Bewältigung und psychische Auseinandersetzung mit der Diagnose Krebs dar. Es können sich aber auch physiologisch-funktionelle Störungen im Rahmen von emotionalen Problemen herauskristallisieren.

Auch ist eine direkte oder indirekte Reaktion des Körpers im Sinne einer posttraumatischen Belastungsstörung beziehungsweise Anpassungsstörung möglich. Als weitere Beispiele einer psychosomatischen Störung lassen sich die so genannten Konversionsstörungen auffassen.

Hierbei handelt es sich um körperlich ausgeprägte Symptome, die auf im Unterbewusstsein liegende Konflikte zurückzuführen sind.

Depressionen, Angststörungen und bestimmte Persönlichkeitsstörungen gehen oftmals mit körperlichen Symptomen einher. Daneben gibt es aber auch psychische Erkrankungen, die Auswirkungen auf das körperliche Allgemeinbefinden haben.

Ein Beispiel hierfür sind die Essstörungen. Psychosomatische Erkrankungen können aber auch durch das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt und eben auch durch das Skelett-und Muskelsystem ihre Symptomatik darlegen.

Das Skelett-beziehungsweise Muskelsystem ist hierbei insbesondere bei den Rückenschmerzen als somatogene Ausprägung einer psychischen Ursache anzusehen.

Ein weiteres Beispiel für einen psycho-physiologischen Wirkkomplex stellt die Angst dar. Wenn ein Mensch Angst empfindet, stößt der Körper vermehrt Adrenalin aus. Dadurch wird einerseits die Peristaltik des Magen-Darmtraktes reduziert, andererseits kann sich Angst aber auch auf den Blutdruck negativ auswirken.

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Sätze die im Alltag oftmals im Zusammenhang mit einer psychosomatischen Störungen gesagt werden sind beispielsweise “das liegt mir schwer im Magen“, oder mir ist eine “Laus über die Leber gelaufen“. In diesen Ausdrücken äußern sich bereits die physiologischen Beschwerden. Gleichsam dokumentieren die Sätze die psychische Ursache der körperlichen Beschwerden.

Betroffene fühlen sich oftmals nicht ernst genommen

In vielen Fällen werden Patienten, die an einer psychosomatischen Erkrankungen leiden in die Ecke des Simulanten gedrängt. Während insbesondere im Arbeitsleben psychische Erkrankungen immer mehr zunehmen und damit auch gleichsam psychosomatische Erkrankungen, werden diese in der Gesellschaft jedoch eher tabuisiert.

Insbesondere die Tatsache, dass viele Betroffene mit ihren Leiden nicht ernst genommen werden, verschlimmert für die Betroffenen die Erkrankung nur noch mehr. Personen, die an einer psychosomatischen Krankheit leiden, entwickeln in diesem Zusammenhang häufig Rückzugstendenzen und depressive Verstimmungszustände.

Dadurch verschlimmern sich gleichsam die Symptome um ein Vielfaches. Betroffene sollten in jedem Fall nicht nur einen entsprechenden Facharzt für die körperliche Erkrankung aufsuchen, sondern auch einen Diplom-Psychologen und/oder einen Neurologen und Psychiater. In vielen Fällen empfiehlt es sich auch eine stationäre Behandlung in einer speziellen Klinik für Psychosomatik durchzuführen.

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