Osteopathie bei Bandscheibenvorfall sinnvoll und hilfreich oder nicht?

4. Mai 2023
Osteopathie als alternativer TherapieansatzOsteopathie als Therapie bei Bandscheibenvorfall

Osteopathie gilt als besonders sanfte Heilmethode. Das Ziel dieser Therapieform ist es, die Ursache der Beschwerden durch die Anwendung möglichst sanfter Behandlungsmethoden positiv zu beeinflussen und im Idealfall gänzlich zu beseitigen.

Insbesondere soll durch die Osteopathie der Körper in die Lage versetzt werden, Blockaden zu lösen und die Körperenergien wieder in ein positives Gleichgewicht zu bringen.

Die Osteopathie ist damit als ganzheitlicher Therapieansatz zu verstehen. Kann diese Therapieform aber auch bei Rückenschmerzen und insbesondere bei einem Bandscheibenvorfall helfen? Wie lange dauert eine Behandlung beim Osteopathen und wie hoch sind die Kosten? Auf welche Qualifikationen sollten Sie bei der Wahl ihres Therapeuten achten? 

So hilft Osteopathie bei Bandscheibenvorfall

Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Therapieform, die darauf abzielt, Funktionsstörungen im Körper zu identifizieren und zu behandeln. Dabei werden die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt, indem Spannungen und Blockaden gelöst werden.

Osteopathen arbeiten mit ihren Händen und nutzen eine Vielzahl von Techniken, um die Mobilität und das Gleichgewicht der Strukturen im Körper wiederherzustellen.

Bei einem Bandscheibenvorfall handelt es sich um eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der Teile der Bandscheibe durch den äußeren Faserring (Anulus fibrosus) in den Wirbelkanal hervortreten und auf Nervenstrukturen drücken können. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Schwächegefühlen in den betroffenen Bereichen führen.

Diese Osteopathische Anwendungen bei Bandscheibenvorfällen helfen

  1. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessert: Durch gezielte Mobilisationstechniken kann der Osteopath die Beweglichkeit der Wirbelsäule und der umliegenden Strukturen fördern, um die Belastung auf die betroffene Bandscheibe zu reduzieren.
  2. Muskelverspannungen löst: Verspannte Muskulatur kann zu einer zusätzlichen Belastung der Bandscheibe führen. Osteopathische Techniken können dabei helfen, diese Verspannungen zu lösen und somit die Schmerzen zu lindern. Siehe dazu auch Muskelverhärtung lösen
  3. Die Durchblutung und den Lymphfluss fördert: Eine verbesserte Durchblutung und ein optimierter Lymphfluss können dazu beitragen, Entzündungen und Schwellungen im betroffenen Bereich zu reduzieren.
  4. Das Gleichgewicht des Körpers wiederherstellt: Osteopathen betrachten den Körper als eine Einheit und arbeiten daran, das Gleichgewicht der verschiedenen Systeme wiederherzustellen, um die Heilung zu unterstützen.

Die Osteopathie ist eine ergänzende Therapie (Komplementärmedizin) ist und sollte nicht immer als alleinige Behandlung bei Bandscheibenvorfällen angesehen werden. In vielen Fällen kann sie jedoch in Kombination mit anderen Therapieansätzen, wie Physiotherapie, Schmerzmanagement und gegebenenfalls medikamentöser Behandlung, sehr hilfreich sein.

Wie und warum ist Osteopathie bei Bandscheibenvorfall sinnvoll?

Damit betroffene Patienten besser einschätzen können, ob und welche der osteopathischen Behandlungsvarianten für sie die richtige ist, gehen wir im folgenden auf die Ursachen, Symptome und Folgen eines Bandscheibenvorfalls ein und erklären, wie die unterschiedlichen Disziplinen der Osteopathie helfen können oder nicht.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall, auch als Diskushernie bezeichnet, ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der der innere Kern einer Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch eine Schwachstelle im äußeren Faserring (Anulus fibrosus) hervortritt. Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern und dienen als Stoßdämpfer, um die Belastung der Wirbelsäule abzufedern und die Beweglichkeit zu ermöglichen.

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der äußere Faserring geschwächt oder beschädigt wird und der innere Kern durch diese Schwachstelle nach außen drückt.

In manchen Fällen kann der vorgefallene Teil der Bandscheibe auf nahegelegene Nervenstrukturen, wie zum Beispiel Spinalnerven oder das Rückenmark, Druck ausüben. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwäche in den vom betroffenen Nerv versorgten Körperregionen führen.

Ursachen für Bandscheibenvorfälle

Bandscheibenvorfälle können in verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule auftreten, am häufigsten jedoch in der Lendenwirbelsäule (LWS) und der Halswirbelsäule (HWS).

Es gibt verschiedene Faktoren und Fehlverhalten, die das Risiko für Bandscheibenvorfälle erhöhen können:

  1. Falsches Heben und Tragen: Das Heben schwerer Gegenstände ohne korrekte Körperhaltung und Technik kann zu einer erhöhten Belastung der Bandscheiben führen, insbesondere in der Lendenwirbelsäule (LWS).
  2. Langes Sitzen: Ein längerer Zeitraum in einer sitzenden Position, insbesondere mit schlechter Haltung, erhöht den Druck auf die Bandscheiben und kann das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen.
  3. Übergewicht: Übergewicht belastet die Wirbelsäule und die Bandscheiben zusätzlich, was das Risiko für Bandscheibenvorfälle erhöhen kann.
  4. Rauchen: Rauchen kann die Blutversorgung der Bandscheiben beeinträchtigen und dazu führen, dass sie schneller verschleißen.
  5. Mangelnde Bewegung und schwache Muskulatur: Ein inaktiver Lebensstil und schwache Rücken- und Bauchmuskulatur können dazu beitragen, dass die Wirbelsäule weniger stabil ist und die Bandscheiben stärker belastet werden.
  6. Genetische Faktoren: Einige Menschen haben eine genetische Veranlagung, die das Risiko für Bandscheibenvorfälle erhöht.

Unterschiede bei Bandscheibenvorfall in LWS BWS und HWS

  1. Lendenwirbelsäule (LWS): Ein häufiger Bandscheibenvorfall in der LWS ist der Vorfall zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel (L4-L5) oder zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein (L5-S1). In diesen Fällen können die Patienten Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Beinen und Füßen verspüren.
  2. Brustwirbelsäule (BWS): Bandscheibenvorfälle in der BWS sind weniger häufig als in der LWS oder HWS. Sie können Schmerzen im Brustbereich, in den Rippen oder im Bauch verursachen. In einigen Fällen können neurologische Symptome wie Taubheit oder Schwäche in den Beinen auftreten.
  3. Halswirbelsäule (HWS): Bandscheibenvorfälle in der HWS treten häufig zwischen dem 5. und 6. Halswirbel (C5-C6) oder zwischen dem 6. und 7. Halswirbel (C6-C7) auf. Betroffene können Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Schultern, Armen und Händen verspüren. In schweren Fällen können auch Symptome wie Gleichgewichtsstörungen oder Gangunsicherheit und Schwindel auftreten (Bandscheibenvorfall HWS Ursache für Schwindel).

Erkrankungen und Schmerzen in Folge eines Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann verschiedene Folgen und Folgeerkrankungen mit sich bringen. Hier sind einige mögliche Komplikationen, die auftreten können:

  1. Nervenreizung: Wenn der Bandscheibenvorfall auf einen Nerv drückt, kann dies zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und Schwäche in den betroffenen Körperbereichen führen. Bei einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule (LWS) kann dies zu Ischialgie oder auch als „Hexenschuss“ bekannten Schmerzen führen, die in das Gesäß und die Beine ausstrahlen.
  2. Spinalkanalstenose: Eine langfristige Folge von Bandscheibenvorfällen kann die Verengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose) sein. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und Schwäche in den Extremitäten führen und die Mobilität einschränken.
  3. Versteifung (Fusion): In einigen Fällen kann der Körper als Reaktion auf einen Bandscheibenvorfall eine Knochenfusion (Spondylodese) einleiten, um die betroffenen Wirbel zu stabilisieren. Dies kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule einschränken und zu chronischen Schmerzen führen.
  4. Narbenbildung und Verklebungen: Nach einem Bandscheibenvorfall kann es zu Narbenbildung und Verklebungen im umliegenden Gewebe kommen. Dies kann die Beweglichkeit einschränken, Schmerzen verursachen und die Heilung erschweren.
  5. Chronische Rückenschmerzen: Ein Bandscheibenvorfall kann zu anhaltenden Schmerzen im betroffenen Bereich der Wirbelsäule führen. Dies kann sowohl auf direkte Schädigungen von Nerven und umliegendem Gewebe als auch auf sekundäre Faktoren wie Muskelverspannungen und Fehlhaltungen zurückzuführen sein.
  6. Verlust von Muskelkraft und Funktion (Lähmungen / Paresen): Ein Bandscheibenvorfall kann, insbesondere bei Beteiligung von Nerven, zu einem Verlust von Muskelkraft und Funktion in den betroffenen Körperbereichen führen. Dies kann die Mobilität und Lebensqualität beeinträchtigen.
  7. Wiederkehrende Bandscheibenvorfälle: Personen, die bereits einen Bandscheibenvorfall erlitten haben, sind anfälliger für weitere Vorfälle. Dies kann zu wiederkehrenden Schmerzen und Beeinträchtigungen führen.

Die genauen Folgen und Folgebeschwerden von einem Bandscheibenvorfall können von Person zu Person unterschiedlich sein und von der Schwere des Vorfalls, der betroffenen Region der Wirbelsäule und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten abhängen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung, einschließlich konservativer Therapieansätze wie Physiotherapie und Osteopathie, können dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von langfristigen Komplikationen zu reduzieren. Hierbei hat sich die Osteopathie bei Bandscheibenvorfall nicht nur laut zahlreicher Erfahrungen von Betroffenen als eine der besten Therapien hervorgetan.

So kann man Bandscheibenvorfall vorbeugen:

Um das Risiko für Bandscheibenvorfälle zu reduzieren, ist es wichtig, auf eine gesunde Lebensweise zu achten und bestimmte Verhaltensweisen zu fördern:

  1. Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung kann helfen, die Rücken- und Bauchmuskulatur zu stärken und die Flexibilität der Wirbelsäule zu erhalten. Eine Mischung aus Ausdauer-, Kraft- und Dehnübungen ist empfehlenswert. Siehe dazu Bester Sport bei Bandscheibenvorfall
  2. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Achten Sie darauf, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist, um eine gute Haltung zu fördern und unnötige Belastungen für Ihren Rücken zu vermeiden.
  3. Richtiges Heben und Tragen: Lernen Sie, schwere Gegenstände mit einer korrekten Körperhaltung und Technik zu heben und zu tragen, um die Belastung auf die Bandscheiben zu minimieren.
  4. Gewichtsmanagement: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise, um Übergewicht zu vermeiden oder zu reduzieren.
  5. Rauchentwöhnung: Rauchen kann die Gesundheit der Bandscheiben beeinträchtigen. Wenn Sie rauchen, sollten Sie in Erwägung ziehen, das Rauchen aufzugeben, um das Risiko für Bandscheibenvorfälle zu reduzieren.
  6. Pausen einlegen: Wenn Sie längere Zeit sitzen oder stehen, nehmen Sie regelmäßig kurze Pausen, um die Wirbelsäule zu entlasten und die Durchblutung zu fördern.

Durch die Beachtung dieser Empfehlungen können Sie dazu beitragen, das Risiko für Bandscheibenvorfälle zu verringern und die Gesundheit Ihrer Wirbelsäule zu erhalten.

Osteopathie als ganzheitlicher Therapieansatz bei Bandscheibenvorfall

In der Osteopathie gibt es verschiedene Ansätze und Techniken, die auf den Grundprinzipien der manuellen Therapie basieren. Hier sind einige der bekanntesten Varianten:

Strukturelle oder parietale Osteopathie

Diese Form der Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung von muskuloskelettalen Beschwerden und Ungleichgewichten im Körper. Dabei werden Mobilisationstechniken, Muskelenergietechniken und Weichteiltechniken angewendet, um die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.

Viszerale Osteopathie

Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit der Behandlung der inneren Organe und ihrer Verbindungen zum Bewegungsapparat und Nervensystem. Dabei werden sanfte Manipulationen durchgeführt, um die Mobilität und Funktion der Organe zu verbessern, die Durchblutung anzuregen und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.

Kraniosakrale Osteopathie (Craniosacrale Osteopathie)

Die kraniosakrale Osteopathie, oft auch craniosacrale geschrieben, befasst sich mit der Behandlung von Beschwerden, die mit dem Schädel (Cranium), dem Kreuzbein (Sacrum) und dem zentralen Nervensystem zusammenhängen. Dabei werden sanfte Berührungen und Manipulationen eingesetzt, um Spannungen und Blockaden im kraniosakralen System zu lösen und die Funktion des Nervensystems zu verbessern.

Fasziale Osteopathie

Die fasziale Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung von Faszien, dem Bindegewebe, das Muskeln, Organe und andere Strukturen im Körper umgibt und verbindet. Durch gezielte Techniken werden Verklebungen und Spannungen in den Faszien gelöst, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Biodynamische Osteopathie

Die biodynamische Osteopathie ist ein weniger bekannter Ansatz, der auf der Arbeit von William Garner Sutherland, einem Schüler des Osteopathie-Gründers Andrew Taylor Still, basiert.

Dabei wird die Annahme zugrunde gelegt, dass der Körper über sogenannte „Tides“ (Gezeiten) verfügt, die als rhythmische Bewegungen wahrgenommen werden können. Durch sanfte Berührungen und das Wahrnehmen dieser Rhythmen soll der Osteopath den Selbstheilungsprozess des Körpers unterstützen.

Viele Osteopathen wenden in ihrer Praxis eine Kombination aus verschiedenen Techniken und Ansätzen an, um die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zu erfüllen und eine ganzheitliche Behandlung zu gewährleisten.

Techniken der Osteopathie

Unter anderem kommen bei der osteopathischen Behandlung folgende Techniken zur Anwendung: Faszien-Release- Technik, HVLA- Technik (durch kleine schnelle Bewegungen gekennzeichnet), Viszerale Techniken (soll die “Gleitfähigkeit der inneren Organe fördern), Cranio-Sakral-Techniken, Muskel-Energie-Techniken, Strain/Counterstrain-positional release, sowie das General Osteopathic Treatment.

Im deutschen Sprachgebrauch wird unter dem Begriff der Osteopathie in aller Regel die manuelle Medizin, sowie die Chiropraktik, die Manipulationstherapie und die osteopathische Medizin verstanden. Lediglich in den USA stellt die Osteopathie eine eigenständige Behandlungsmethode dar.

Welche osteopathischen Techniken helfen bei Bandscheibenvorfall am besten?

Im Zusammenhang mit Bandscheibenvorfällen können verschiedene Varianten der Osteopathie angewendet werden, abhängig von der betroffenen Wirbelsäulenregion und den individuellen Symptomen des Patienten. Hier sind einige Empfehlungen bezüglich der osteopathischen Varianten:

  • Strukturelle Osteopathie: Diese Variante kann bei Bandscheibenvorfällen in der LWS, BWS und HWS hilfreich sein, um die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Sie kann besonders bei Verspannungen und muskuloskelettalen Beschwerden in Zusammenhang mit Bandscheibenvorfällen nützlich sein.
  • Kraniosakrale Osteopathie: Bei Bandscheibenvorfällen in der HWS kann die kraniosakrale Osteopathie hilfreich sein, um Spannungen und Blockaden im kraniosakralen System zu lösen und die Funktion des Nervensystems zu verbessern.
  • Fasziale Osteopathie: Die fasziale Osteopathie kann bei Bandscheibenvorfällen in allen Wirbelsäulenregionen (LWS, BWS, HWS) angewendet werden, um Verklebungen und Spannungen in den Faszien zu lösen und Schmerzen zu lindern. Dies kann besonders bei Verspannungen und Bewegungseinschränkungen im Zusammenhang mit Bandscheibenvorfällen nützlich sein.
  • Viszerale Osteopathie: Obwohl die viszerale Osteopathie hauptsächlich auf die inneren Organe abzielt, kann sie in manchen Fällen auch bei Bandscheibenvorfällen angewendet werden, um die Durchblutung und Mobilität der umliegenden Strukturen zu fördern. Dies kann indirekt dazu beitragen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen und die allgemeine Funktion des Bewegungsapparates zu verbessern.
  • Biodynamische Osteopathie: Bei manchen Patienten kann die biodynamische Osteopathie bei Bandscheibenvorfällen angewendet werden, um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.

In vielen Fällen kombinieren Osteopathen verschiedene Ansätze und Techniken, um die bestmögliche Behandlung für den Patienten zu gewährleisten. Eine enge Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Osteopathen ist entscheidend, um die geeignetste osteopathische Behandlung für jeden Patienten mit Bandscheibenvorfall zu bestimmen.

Welche Qualifikationen muss ein guter Osteopath haben?

In Deutschland gibt es verschiedene Qualifikationen und Mitgliedschaften, die einen guten Osteopathen auszeichnen können. Hier sind einige Faktoren, die bei der Auswahl eines Osteopathen berücksichtigt werden sollten:

  1. Ausbildung: Eine fundierte osteopathische Ausbildung ist entscheidend für die Qualität der Behandlung. In Deutschland gibt es mehrere Schulen und Institutionen, die anerkannte Ausbildungen im Bereich der Osteopathie anbieten. Eine vollständige osteopathische Ausbildung dauert in der Regel mindestens vier bis fünf Jahre und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte.
  2. Beruflicher Hintergrund: Osteopathen in Deutschland können entweder Ärzte oder Heilpraktiker sein. Ärzte mit einer Zusatzbezeichnung in Osteopathie haben in der Regel eine umfassende medizinische Ausbildung und können osteopathische Behandlungen in Kombination mit anderen medizinischen Verfahren anbieten. Heilpraktiker, die sich auf Osteopathie spezialisiert haben, bieten in der Regel ausschließlich manuelle Therapie an und arbeiten häufig eng mit anderen medizinischen Fachleuten zusammen.
  3. Mitgliedschaft in anerkannten Osteopathie Verbänden: Eine Mitgliedschaft in einem anerkannten Osteopathie-Verband kann ein Indikator für die Qualität der osteopathischen Ausbildung und die Einhaltung von ethischen und beruflichen Standards sein. In Deutschland gibt es mehrere Verbände, die sich für die Interessen von Osteopathen und Patienten einsetzen. Dazu gehören zum Beispiel der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD) und der Bundesverband Osteopathie e.V. (BVO). Eine Mitgliedschaft in solchen Verbänden zeigt, dass der Osteopath sich zur Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards verpflichtet hat und sich regelmäßig fort- und weiterbildet.
  4. Fort- und Weiterbildung: Ein guter Osteopath sollte sich kontinuierlich fort- und weiterbilden, um auf dem neuesten Stand der Forschung und Praxis im Bereich der Osteopathie zu bleiben. Dies kann durch Teilnahme an Kursen, Seminaren oder Konferenzen erfolgen.
  5. Erfahrung und Empfehlungen: Die Erfahrung des Osteopathen und Empfehlungen von anderen Patienten oder medizinischen Fachleuten können ebenfalls hilfreiche Indikatoren für die Qualität der osteopathischen Behandlung sein.

Wenn Sie einen Osteopathen in Deutschland suchen, ist es wichtig, die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen und möglicherweise mehrere Therapeuten zu konsultieren, um den für Ihre Bedürfnisse am besten geeigneten Osteopathen zu finden.

Osteopathie Kosten bei Bandscheibenvorfall

Die Dauer und Häufigkeit der osteopathischen Behandlungen bei einem Bandscheibenvorfall hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Schwere des Vorfalls, dem betroffenen Bereich der Wirbelsäule, den individuellen Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

Im Allgemeinen können jedoch einige Richtlinien genannt werden:

  1. Anzahl der Sitzungen: Bei einem Bandscheibenvorfall benötigen die meisten Patienten mehrere osteopathische Sitzungen, um eine spürbare Verbesserung ihrer Symptome zu erreichen. Dies kann zwischen 3 und 10 Sitzungen oder mehr variieren, abhängig von der individuellen Situation des Patienten. In einigen Fällen kann eine regelmäßige osteopathische Behandlung auch über einen längeren Zeitraum hinweg empfohlen werden, um das Wiederauftreten von Beschwerden zu verhindern.
  2. Häufigkeit der Sitzungen: Die Häufigkeit der osteopathischen Sitzungen kann ebenfalls variieren. Zu Beginn der Behandlung kann es ratsam sein, die Sitzungen in kürzeren Abständen durchzuführen, zum Beispiel wöchentlich oder alle zwei Wochen. Sobald eine Verbesserung der Symptome festgestellt wird, können die Sitzungen in größeren Abständen stattfinden, zum Beispiel monatlich oder alle paar Monate.

Beispiele für die Kosten der osteopathischen Behandlung

  • Beispiel 1: Ein Patient mit einem Bandscheibenvorfall in der LWS könnte zunächst wöchentliche osteopathische Sitzungen für einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen erhalten. Nach dieser Zeit kann die Häufigkeit der Sitzungen auf monatliche oder alle zwei Monate reduziert werden, um die erzielten Verbesserungen aufrechtzuerhalten.
  • Beispiel 2: Ein Patient mit einem Bandscheibenvorfall in der HWS könnte alle zwei Wochen osteopathische Sitzungen für einen Zeitraum von 2 bis 3 Monaten erhalten. Danach können die Sitzungen in größeren Abständen stattfinden, zum Beispiel alle drei Monate, um die erzielten Verbesserungen aufrechtzuerhalten.

Die Kosten für osteopathische Sitzungen können je nach Praktiker, Region und individuellen Umständen variieren. In Deutschland liegen die Preise für eine osteopathische Sitzung im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Euro.

Kostenübernahme: Zahlt die gesetzliche Krankenkasse (GKV) Kosten für Osteopathie?

In Deutschland übernehmen viele gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) zumindest teilweise die Kosten für osteopathische Behandlungen. Die Erstattung kann jedoch von Krankenasse zu Krankenkasse unterschiedlich sein und hängt von den individuellen Vertragsbedingungen ab.

Einige Krankenkassen bieten spezielle Tarife oder Zusatzversicherungen an, die die Kosten für alternative Heilmethoden wie Osteopathie abdecken.

Einige der gesetzlichen Krankenkassen, die ganz oder teilweise die Kosten für osteopathische Behandlungen übernehmen, sind:

  1. Techniker Krankenkasse (TK)
  2. AOK – Die Gesundheitskasse
  3. Barmer
  4. DAK-Gesundheit
  5. KK classic
  6. KKH Kaufmännische Krankenkasse
  7. BKK Mobil Oil
  8. hkk Krankenkasse

Die Erstattung der Kosten für osteopathische Behandlungen ist in der Regel an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dazu können eine ärztliche Verordnung, die Anzahl der Sitzungen pro Jahr, die Qualifikation des Osteopathen und die Mitgliedschaft in einem anerkannten Berufsverband gehören.

Um sicherzustellen, dass die Kosten für die Osteopathie von Ihrer Krankenkasse erstattet werden, empfiehlt es sich, vor Beginn der Behandlung bei Ihrer Krankenkasse nachzufragen und sich über die spezifischen Bedingungen und Voraussetzungen für die Kostenerstattung zu informieren.

Übernimmt die Private Krankenversicherung (PKV) Kosten der Osteopathie?

Bei privaten Krankenversicherungen in Deutschland hängt die Kostenübernahme für osteopathische Behandlungen von den individuellen Vertragsbedingungen und Tarifen ab. Viele private Krankenversicherungen bieten Tarife an, die alternative Heilmethoden, einschließlich Osteopathie, abdecken. Die Erstattung kann jedoch je nach Versicherungsvertrag variieren.

In der Regel erstatten private Krankenversicherungen die Kosten für osteopathische Behandlungen, wenn sie medizinisch notwendig sind und von einem qualifizierten Osteopathen (in der Regel ein Heilpraktiker oder Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung) durchgeführt werden. Einige Versicherungen können auch eine ärztliche Verordnung oder Überweisung verlangen.

Um herauszufinden, ob Ihre private Krankenversicherung die Kosten für osteopathische Behandlungen übernimmt, sollten Sie Ihren Versicherungsvertrag überprüfen und bei Unklarheiten direkt bei Ihrer Versicherung nachfragen. Es ist empfehlenswert, dies vor Beginn der Behandlung zu tun, um sicherzustellen, dass die Kosten erstattet werden und die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind.

FAQ: Fragen und Antworten zu Osteopathie bei Bandscheibenvorfall

Kann ein Osteopath bei einem Bandscheibenvorfall helfen?
Ja, ein Osteopath kann bei einem Bandscheibenvorfall helfen, indem er die Beweglichkeit und Funktion der Wirbelsäule verbessert, Schmerzen lindert und die Heilung unterstützt.
Was sollte man bei Bandscheibenvorfall nicht tun?
Man sollte schwere Gegenstände heben, ruckartige Bewegungen vermeiden und keine Übungen oder Aktivitäten ausführen, die Schmerzen verschlimmern oder den betroffenen Bereich weiter belasten.
Wann sollte man keine Osteopathie machen?
Man sollte keine Osteopathie durchführen lassen, wenn man unter Infektionen, Fieber, bestimmten Krebserkrankungen, schweren Entzündungen oder instabilen Frakturen leidet. Im Zweifelsfall sollte man seinen Arzt konsultieren.
Kann ein Osteopath einen Bandscheibenvorfall erkennen?
Ein Osteopath kann Anzeichen und Symptome eines Bandscheibenvorfalls erkennen, aber eine definitive Diagnose erfordert in der Regel bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT, die von einem Arzt angeordnet werden.
Wie viel kostet 1 Stunde Osteopathie?
Die Kosten für 1 Stunde Osteopathie variieren je nach Praktiker und Region, liegen jedoch im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Euro in Deutschland.
Was halten Ärzte von Osteopathie?
Die Meinungen von Ärzten zur Osteopathie können variieren, aber viele erkennen sie als wirksame und ergänzende Behandlungsmethode für bestimmte Beschwerden, einschließlich Bandscheibenvorfällen, an.
Was hilft mehr Osteopathie oder Physiotherapie?
Sowohl Osteopathie als auch Physiotherapie können bei Bandscheibenvorfällen hilfreich sein. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten ab, und in einigen Fällen kann eine Kombination beider Therapieansätze am effektivsten sein.
Kann die Osteopathie Blockaden lösen?
Ja, die Osteopathie kann helfen, Blockaden und Spannungen im muskuloskelettalen System zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Hilft Osteopathie bei Hexenschuss?
Ja, Osteopathie kann bei Hexenschuss helfen, indem sie die Muskulatur entspannt, die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördert und die Heilung unterstützt.

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