Fetales Alkoholsyndrom: bei Schwangerschaft reicht ein Glas Wein

9. September 2014

Bereits ein Glas Wein kann in der Schwangerschaft das Ungeborene irreversibel schädigen. Welche Wirkung hat der Alkohol auf das ungeborene Kind?

Bei gesundheitlichen Schäden von Babys in Folge von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft spricht man vom fetalen Alkoholsyndrom. Frauen, die während der Schwangerschaft Alkohol trinken, schaden letztlich nicht nur sich selbst, sondern auch dem Ungeborenen. Bereits ein Glas Weiß- oder Rotwein kann dem Kind schaden. 

Fetales Alkoholsyndrom FAS: Jährlich über 2000 Neugeborene betroffen

Jahr für Jahr werden mehrere 1000 Kinder geboren, die infolge von Alkoholkonsum der Mutter schwerwiegende Gesundheitsschäden davontragen. Nach Angaben des aktuellen Drogenberichts der Bundesregierung neigen viele Menschen dazu, die Droge Alkohol zu unterschätzen.

Nahezu 10 Millionen Bundesbürger konsumieren demnach mehr Alkohol als es gesundheitlich noch vertretbar wäre. Jährlich werden über 10.000 Frauen mit der Diagnose des so genannten Fetalen Alkoholeffektes (FAE) konfrontiert. Tendenz steigend.

Statistik zum fetalen Alkoholsyndrom in Deutschland

Dabei kommt es zu nicht reversiblen physischen wie psychischen Schäden bei dem Kind. Wenn diese Schäden so stark sind, dass es sich ein Leben lang auswirkt, spricht der Mediziner vom Fetalen Alkoholsyndrom (FAS).

Jährlich sind etwa 2000 Neugeborene davon betroffen. Die Kinder sind im Vergleich zu Babys ohne FAS deutlich kleiner und von Erscheinungen zierlicher. Vielen Kindern ist das auch daran anzusehen, dass ihnen die Zeichnungen zwischen Nase und Oberlippe fehlen beziehungsweise diese eine sehr schmale Oberlippe aufweisen.

ADHS und Organschäden in Folge Alkoholmissbrauchs während der Schwangerschaft

Kinder mit dem Fetalen Alkoholsyndrom leiden häufig unter Organschäden, Störungen der Sprachentwicklung sowie unter Herzfehlern. Zudem werden viele dieser Kinder auch als so genannte ADHS-Kinder wahrgenommen.

Bereits geringe Mengen Alkohol können die Organe des Ungeborenen schädigen. Dies bestätigt Elisabeth Pott, die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sie ruft insbesondere werdende Mütter zum „konsequenten Alkoholverzicht“ auf. Zahlreiche Frauen unterschätzen die Wirkungen des Alkohols auf das ungeborene Kind.

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Nach Angaben von Pott konsumieren etwa 14 Prozent der schwangeren Frauen gelegentlich Alkohol. Eine der Erklärungen dafür, dass das Ungeborene von dem Alkohol Organschäden davon trägt ist die Tatsache, dass die Leber noch nicht ausgeprägt ist und nicht in der Lage ist den Alkohol abzubauen.

Alkoholverzicht schützt Ungeborenes

Dadurch verursacht dieser einen größeren Schaden als bei einem Kind mit ausgeprägter Leber. Die Zellen sowohl im Gehirn wie auch in anderen Organen können dabei absterben. Insbesondere die Gehirnzellen leiden unter dem Alkoholkonsum. Dies bestätigt Mirjam Landgraf, Kinder-und Jugendärztin an der Universitätsklinik München.

Aber auch das Muskel-und Skelettsystem leidet unter dem Alkoholkonsum. Dies stellt die Ursache dafür dar, dass Kinder mit FAS häufig kleinwüchsig im Vergleich zu normal entwickelten Kindern sind. Insbesondere das Herz, die Niere und Leber des Embryos können durch Alkoholkonsum bereits in kleinen Mengen geschädigt werden.

Experten raten daher Frauen zu einem konsequenten Alkoholverzicht während der Schwangerschaft. Letztlich darf dann nach erfolgter Geburt auf den Nachwuchs zusammen mit dem ebenfalls glücklichen Vater angestoßen werden. Und dann ist dieses Glas Sekt auch ein Genuss ohne Reue.

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