Chikungunya-Fieber erstmals in Deutschland aufgetreten

28. Februar 2014
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Das sogenannte Chikungunya-Fieber wird durch die Asiatische Tigermücke, die als eine der aggressivsten Mücken gilt, übertragen.

Gegen das Fieber gibt es bisher noch keinen Impfstoff.

Nun ist es erstmals in Deutschland aufgetreten.

Mehrere Fälle in Bayern

In München wurden bereits einige Patienten gegen das Chikungunya-Fieber behandelt. In Bayern sollen bereits Asiatische Tigermücken, die das Virus übertragen, gefangen worden sein.

Das Chikungunya-Fieber ist eigentlich eine Fieberart, die bisher nur in den Tropen auftrat. Nun scheint es in Deutschland angekommen zu sein.

Fieber breitet sich seit Ende 2013 aus

Das Virus kam bisher nur in Afrika, Asien, auf dem indischen Subkontinent und auf einigen Inseln im indischen Ozean und im Pazifik vor. Seit Ende 2013 breitet sich das Virus weiter aus.

In der Karibik sollen sich mittlerweile tausende Menschen mit dem Chikungunya-Fieber infiziert haben. Der Überträger, die Asiatische Tigermücke, soll besonders aggressiv sein.

Tigermücke sticht durch Kleidung

Das gefährliche Insekt ist nur etwa fünf Millimeter groß. Die Asiatische Tigermücke ist jedoch gefährlicher und aggressiver als andere Mücken. Sie sticht sogar durch die Kleidung. Einmal gestochen saugt sie das Blut ihres Opfers und überträgt so das Virus.

Was ist Chikungunya-Fieber?

Hierbei handelt es sich um eine fieberhafte Erkrankung, die mit starken Gelenk- und Muskelschmerzen einhergeht.

Die Inkubationszeit beträgt zwischen drei und sieben Tagen. Danach steigt das Fieber sehr schnell an. Schmerzen in Muskeln und Gelenken sind bei den Patienten meist so stark, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten können.

Das Chikungunya-Fieber wird außerdem häufig von Kopfschmerzen, Nasenbluten und Schleimhautblutungen im Mund begleitet.

Es gab bereits mehrere Epidemien

In den letzten Jahren gab es immer wieder große Epidemien. 2005 waren Madagaskar, Mauritius und die Seychellen vom Chikungunya-Fieber betroffen. 2006 erkrankten über 500.000 Menschen in Indien daran.

Impfstoff konnte bisher nicht entwickelt werden

Bereits in den 1970er Jahren versuchten Forscher einen Impfstoff gegen das Chikungunya-Fieber zu entwickeln. Alle Versuche schlugen fehl. Bis heute gibt es noch keinen Schutz gegen das Virus.

Dengue-Fieber ist gefährlicher

Bis es einen Impfstoff geben wird, könnten noch viele Jahre vergehen. An den Impfstoff werden hohe Voraussetzungen gestellt. Zudem müsse er im Idealfall alle drei Virusarten bekämpfen können, erklärte der Verband Forschender Arzneimittelhersteller in Berlin.

Das Chikungunya-Fieber bricht besonders häufig in Entwicklungsländern aus. Aus diesem Grund muss der Impfstoff außerdem kostengünstig sein.

Mittlerweile ist das Virus auch in München angekommen. Dort wurden bereits mehrere Patienten behandelt. Das Chikungunya-Fieber wird meist von Reisenden nach Deutschland eingeschleppt. Es ist nicht so gefährlich wie das Dengue-Fieber, aber dennoch wegen der starken Schmerzen, die auftreten können, äußerst unangenehm.

Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel

Derzeit kann das Chikungunya-Fieber nur mit Hilfe von Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden.

Experten warnen davor, dass sich das Virus weiter ausbreiten könnte. Die Asiatische Tigermücke könnte künftig auch in Regionen von Italien, Frankreich, Spanien, Kroation, Griechenland und Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben.

Chikungunya-Fieber in Italien

2007 infizierten sich 200 Menschen in Italien mit dem Virus. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis das Virus auch in Deutschland auftritt. 2007 wurden erstmals Eier der Tigermücke in Baden-Württemberg entdeckt. In Bayern wurden lebende Asiatische Tigermücken eingefangen.

Gelenkschmerzen nach der Erkrankung

Es soll bereits eine hämorrhagische Form des Chikungunya-Fiebers geben. Bei dieser kommt es bei den Patienten zu Blutungen, die lebensbedrohlich werden können. Todesfälle sind bisher eine Ausnahme.

Das Fieber klingt nach ein bis zwei Wochen ab. Gesundheitliche Schäden bleiben dabei nicht zurück. Dennoch klagen etwa fünf bis zehn Prozent aller Betroffenen auch noch nach Monaten über Gelenkschmerzen. Nur in seltenen Fällen halten die Beschwerden mehrere Jahre an.

Wer das Chikungunya-Fieber einmal gehabt hat, kann sich nicht erneut anstecken.

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